Basilika Santa Maria Novella
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Santa Maria Novella
Die Basilika Santa Maria Novella, die sich auf dem gleichnamigen Platz in Florenz befindet, ist ein Juwel der gotischen und Renaissance-Architektur. Gegründet im 13. Jahrhundert von den Dominikanern, hat die Kirche zahlreiche Transformationen durchgemacht, die ihre Struktur und Dekorationen bereichert haben. Die Fassade, die zwischen 1456 und 1470 von Leon Battista Alberti erbaut wurde, ist eines der bedeutendsten Beispiele der Renaissance-Architektur, mit der Verwendung von weißen und grünen Marmoren, die einen Effekt von Harmonie und geometrischer Ordnung erzeugen.
Im Inneren der Basilika schmücken zahlreiche Kunstwerke die Kapellen und Schiffe. Dazu gehört die “Trinità” von Masaccio, ein bahnbrechendes Fresko, das die Verwendung der linearen Perspektive einführt und sich im linken Schiff befindet. Die Darstellung von Christus, der Jungfrau Maria und Johannes dem Täufer an den Seiten, ist ein Werk, das eine Wende in der Renaissancekunst markiert, indem sie die Dreidimensionalität und Tiefe mit einer nie zuvor gesehenen Präzision darstellt.
Ein weiteres Meisterwerk in der Kirche ist das Kruzifix von Giotto, das im zentralen Schiff hängt. Zwischen 1288 und 1289 geschaffen, zeigt das Werk die Meisterschaft von Giotto in der Darstellung anatomischer Details und des Pathos des gekreuzigten Christus. Dieses Kruzifix, zusammen mit dem von Brunelleschi in der Gondi-Kapelle, stellt einen direkten Vergleich zwischen zwei großen Meistern der florentinischen Renaissance dar.
Die Tornabuoni-Kapelle, hinter dem Hauptaltar gelegen, ist mit Fresken von Domenico Ghirlandaio und seiner Werkstatt dekoriert, darunter auch ein junger Michelangelo. Die Fresken, die von der Familie Tornabuoni in Auftrag gegeben wurden, zeigen Szenen aus dem Leben der Jungfrau Maria und Johannes des Täufers. Die Liebe zum Detail und die Lebendigkeit der Farben, die kürzlich restauriert wurden, machen diese Kapelle zu einem der Höhepunkte der Basilika.
Die Strozzi di Mantova-Kapelle im linken Querschiff ist dem heiligen Thomas von Aquin gewidmet und mit Fresken von Nardo und Andrea di Cione geschmückt. Diese Fresken, zwischen 1351 und 1357 geschaffen, zeigen Szenen aus dem Paradies und der Hölle, mit Figuren, die von Dantes Göttlicher Komödie inspiriert sind. Auch die Strozzi-Kapelle rechts vom Hauptaltar enthält Fresken von Filippino Lippi, die die Geschichten der Apostel Philippus und Jakobus erzählen.
Ein weiteres interessantes Element ist die Kapelle der Spanier im grünen Kreuzgang. Die Fresken von Andrea di Bonaiuto, zwischen 1365 und 1367 geschaffen, schmücken die Wände mit Szenen, die den Triumph der katholischen Kirche und des Dominikanerordens feiern. Darunter befindet sich “La Via Veritas”, eine Allegorie der aktiven und triumphierenden Kirche, die zahlreiche prächtige Details von Kostümen bis hin zu Gebäudedekorationen zeigt.
Santa Maria Novella ist nicht nur eine Kirche, sondern ein Klosterkomplex, der Kreuzgänge, ein Museum und eine Bibliothek umfasst. Das Museum beherbergt Werke von Künstlern wie Paolo Uccello, dessen Fresko “Original Sin” im Grünen Kreuzgang eines der bedeutendsten Beispiele seiner Kunst ist. Der große Kreuzgang ist hingegen mit Fresken verschiedener florentinischer Künstler des 16. Jahrhunderts geschmückt.
Die Kirche ist auch historisch bedeutend für ihre Rolle im religiösen und kulturellen Leben von Florenz. Hier wurde Galileo Galilei vom Kanzel aus wegen seiner Verteidigung des Heliozentrismus angeklagt, ein Ereignis, das die Geschichte der Wissenschaft und der Kirche tief geprägt hat.
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