Kathedrale Santa Maria del Fiore
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Der Dom Santa Maria del Fiore, auch bekannt als der Dom von Florenz, ist ein Meisterwerk der italienischen gotischen Architektur und eine der ikonischsten Strukturen der Stadt. Seine Konstruktion begann am 9. September 1296 nach einem Entwurf von Arnolfo di Cambio, einem bedeutenden Architekten und Bildhauer, der bereits an anderen wichtigen florentinischen Werken wie der Basilika Santa Croce und dem Palazzo della Signoria gearbeitet hatte. Die Absicht war es, eine Kathedrale zu bauen, die in Größe und Pracht die Kathedralen rivalisierender Städte wie Siena und Pisa übertreffen sollte, um so die wachsende Macht und den Reichtum von Florenz widerzuspiegeln.
Das Gebäude wurde als riesig konzipiert, um bis zu 30.000 Menschen Platz zu bieten. Der Dom ist 153 Meter lang und 38 Meter breit, mit einer Gewölbehöhe von 45 Metern. Das Querschiff misst 90 Meter in der Breite, was die Struktur zu einer der größten ihrer Zeit macht. Dieses monumentale Projekt war nicht ohne Schwierigkeiten und ingenieurtechnische Herausforderungen, so dass es fast 140 Jahre dauerte, um den Dom zu vollenden, mit verschiedenen Architekten und Künstlern, die im Laufe der Arbeiten folgten.
Nach dem Tod von Arnolfo di Cambio wurden die Arbeiten unter der Leitung von Giotto fortgesetzt, der sich hauptsächlich auf den Glockenturm konzentrierte, ein weiteres charakteristisches Element des Doms. Giotto begann den Bau des Glockenturms im Jahr 1334, aber nach seinem Tod im Jahr 1337 wurde das Projekt von Andrea Pisano und später von Francesco Talenti fortgesetzt, der es 1359 abschloss. Der Glockenturm von Giotto mit seiner Reliefdekoration und seinen geschnitzten Paneelen ist ein prächtiges Beispiel der florentinischen Gotik.
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften des Doms Santa Maria del Fiore ist seine Kuppel, entworfen von Filippo Brunelleschi. Diese Kuppel, die 1436 fertiggestellt wurde, stellt eine der größten ingenieurtechnischen Leistungen der Renaissance dar. Brunelleschi entwickelte ein innovatives System für den Bau der Kuppel ohne Verwendung von Holzgerüsten zur Unterstützung, ein Ansatz, der auf einer doppelten selbsttragenden Kuppel und Ziegelsteinen in Fischgrätenmuster basierte. Dieser Ansatz löste nicht nur das Problem, eine so große Kuppel zu bauen, sondern läutete auch eine neue Ära für die Renaissancearchitektur ein. Die Kuppel, mit einem Durchmesser von 45 Metern und einer Höhe von 90 Metern, bleibt die größte gemauerte Kuppel, die je gebaut wurde.
Das Innere des Doms, im lateinischen Kreuzform mit drei Schiffen gestaltet, ist ebenso beeindruckend. Die breiten gotischen Gewölbe werden von mächtigen Pfeilern getragen, was ein Gefühl von Weite und Feierlichkeit schafft. Die Gegenfassade wird von der großen liturgischen Uhr dominiert, die 1443 von Paolo Uccello freskiert wurde. Im Inneren befinden sich auch zahlreiche Kunstwerke von renommierten Künstlern wie Donatello, Andrea del Castagno und Lorenzo Ghiberti, darunter die prächtigen bunten Glasfenster, die die Fenster des Doms schmücken.
Ein weiteres wichtiges künstlerisches Element ist das Jüngste Gericht, das die Kuppel schmückt, ein Werk, das 1572 von Giorgio Vasari begonnen und von Federico Zuccari und seinen Mitarbeitern vollendet wurde. Dieses Fresko, das eine Fläche von 3.600 Quadratmetern bedeckt, ist eines der größten jemals geschaffenen Gemäldezyklen und zeigt eine grandiose und detaillierte Vision des Jüngsten Gerichts.
Die aktuelle Fassade des Doms, aus weißem, grünem und rosa Marmor, wurde erst im 19. Jahrhundert von Emilio De Fabris fertiggestellt und ersetzte die unvollendete Fassade von Arnolfo di Cambio. Diese Wandverkleidung mit ihren komplexen Dekorationen und Skulpturen ist ein Zeugnis für die künstlerische Fähigkeit der Zeit und trägt dazu bei, den Dom Santa Maria del Fiore zu einer der schönsten und meistbesuchten Kirchen der Welt zu machen.
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