Museo Madre

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Das Madre Museum in Neapel, das sich im historischen Palazzo Donnaregina befindet, ist eines der wichtigsten Zentren für zeitgenössische Kunst in Italien. Gegründet im Jahr 2005, entstand das Museum aus dem “Pakt für zeitgenössische Kunst” von 2003 mit dem Ziel, zeitgenössische visuelle Kunstwerke zu fördern und zu bewahren. Das Gebäude selbst hat historische Wurzeln aus dem 18. Jahrhundert, erbaut um zwei Innenhöfe herum und über alten griechischen Mauern, die unter dem Boden des Kassenbereichs sichtbar sind. Die Gestaltung und Erweiterung der Ausstellungsräume wurden dem portugiesischen Architekten Álvaro Siza anvertraut, der eine harmonische und funktionale Umgebung geschaffen hat, um die Kunstwerke zu beherbergen. Die Ausstellungsfläche von 2660 Quadratmetern umfasst auch eine Buchhandlung, eine Bibliothek, Bildungswerkstätten, einen Auditorium, ein Restaurant und eine Cafeteria. Das Madre Museum beherbergt eine ständige Sammlung mit Werken international bekannter Künstler wie Damien Hirst, Jannis Kounellis, Richard Long, Nino Longobardi, Giulio Paolini, Robert Rauschenberg und Jeff Wall. Die ursprüngliche Sammlung des Museums umfasste Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen sowie direkt von den Künstlern. Aufgrund finanzieller Rückschläge und politischer Veränderungen wurden einige Werke an die Eigentümer zurückgegeben, aber die Sammlung wurde unter der Leitung von Andrea Viliani später wieder aufgebaut. Das Museum verfügt auch über einen Bereich, der Projekten vor Ort gewidmet ist, mit Werken von Künstlern wie Domenico Bianchi, Francesco Clemente, Luciano Fabro, Rebecca Horn, Anish Kapoor, Jeff Koons, Sol LeWitt und Richard Serra. Seit 2013 hat das Projekt “Per_formare una collezione” das Vermögen des Museums weiter bereichert, mit besonderem Augenmerk auf die Schaffung einer progressiven und dynamischen Sammlung. Die Geschichte des Madre ist geprägt von komplexen Ereignissen und administrativen Turbulenzen. Nach der anfänglichen Eröffnung unter der Leitung von Eduardo Cicelyn und Mauro Codognato sah sich das Museum bedeutenden Herausforderungen gegenüber, darunter Managementwechsel und Kontroversen über öffentliche Finanzierungen. Dennoch hat das Museum weiterhin eine wichtige Rolle in der zeitgenössischen Kunstszene gespielt, indem es bedeutende temporäre Ausstellungen und Retrospektiven organisiert hat. Neben den permanenten und temporären Ausstellungen engagiert sich das Madre Museum aktiv in der Förderung von Kunst durch Bildungs- und Schulungsprogramme, die sich an ein breites und vielfältiges Publikum richten. Bildungswerkstätten und Aktivitäten für Schulen sind ein integraler Bestandteil der Mission des Museums, zeitgenössische Kunst für alle zugänglich und verständlich zu machen. Eine interessante Anekdote betrifft die Beziehung des Museums zur lokalen Gemeinschaft. Im Jahr 2013 führte das Projekt “Madre per il Sociale” zu einer Zusammenarbeit zwischen dem Museum und verschiedenen Gemeinschaftsgruppen, um gemeinsame Kunstwerke zu schaffen, die die Erfahrungen und Geschichten der neapolitanischen Bevölkerung widerspiegeln. Dieses Projekt hat dazu beigetragen, die Verbindung zwischen dem Museum und der Stadt zu stärken und die Kraft der Kunst als Instrument der sozialen Inklusion zu demonstrieren.
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