Zadkine-Museum
Europa,
Frankreich,
citta, Paris,
VI arrondissement
Das Musée Zadkine, das sich in der 100 bis rue d’Assas, in der Nähe des Jardin du Luxembourg, befindet, ist ein faszinierender Ort, der dem Werk von Ossip Zadkine, einem der größten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, gewidmet ist. Geboren in Russland im Jahr 1890, zog Zadkine 1910 nach Paris, wo er zu einer führenden Figur der avantgardistischen Kunstszene wurde. Das Museum, das 1982 eröffnet wurde, wurde von der Frau des Künstlers, Valentine Prax, gegründet, die das Haus-Studio und die persönliche Sammlung von Zadkine der Stadt Paris schenkte.
Die Sammlung des Musée Zadkine umfasst etwa 300 Skulpturen sowie Zeichnungen, Fotografien und Wandteppiche, die die künstlerische Entwicklung von Zadkine illustrieren. Die ausgestellten Werke reichen von den frühen Skulpturen aus Holz und Stein, die vom Primitivismus und der afrikanischen Kunst beeinflusst sind, bis zu den reiferen Werken, die durch eine abstraktere und dynamischere formale Sprache gekennzeichnet sind. Ein bedeutendes Beispiel ist “La Ville détruite”, eine kraftvolle Allegorie der Zerstörung des Zweiten Weltkriegs, die nach der Befreiung von Paris geschaffen wurde.
Das Museum liegt in einem ruhigen und malerischen Garten, in dem einige der emblematischsten Skulpturen von Zadkine einen natürlichen Rahmen finden, der ihre Schönheit und Ausdruckskraft unterstreicht. Beim Spaziergang zwischen Bäumen und blühenden Beeten können Besucher Werke wie “La Foresta” und “Il Ritorno del Figliol Prodigo” bewundern, die das Interesse des Künstlers an mythologischen und biblischen Themen widerspiegeln.
Zadkine, der eine klassische künstlerische Ausbildung genoss, wurde stark vom Kubismus von Picasso und Braque beeinflusst, entwickelte jedoch bald einen persönlichen Stil, der durch eine harmonische Synthese von geometrischen und organischen Formen gekennzeichnet war. Seine Skulpturen, oft fragmentiert und auf unerwartete Weise neu zusammengesetzt, drücken eine dynamische Spannung und die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Tradition und Innovation aus. Sein Werk “Orfeo” ist ein Beispiel dafür: eine mythologische Figur, dargestellt mit gebrochenen Linien und zerlegten Volumen, die gleichzeitig Stärke und Zerbrechlichkeit hervorrufen.
Das Museum ist nicht nur ein Ausstellungsraum, sondern auch ein Ort der Erinnerung und des Studiums, an dem das kulturelle Erbe von Zadkine bewahrt wird. Das Haus-Studio, mit seinen gemütlichen und hellen Innenräumen, bietet einen intimen Einblick in das tägliche Leben des Künstlers und seine kreative Praxis. Die fast unveränderten Werkstätten zeigen die Werkzeuge und Materialien von Zadkine und ermöglichen es den Besuchern, in den künstlerischen Prozess des Bildhauers einzutauchen.
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