Farmleigh-Haus
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Farmleigh House, im Nordwesten des Phoenix Park in Dublin gelegen, ist eine der elegantesten und historisch bedeutendsten Residenzen Irlands. Im 18. Jahrhundert erbaut und später erweitert, ist das Haus ein hervorragendes Beispiel georgianischer und viktorianischer Architektur. Ursprünglich im Besitz der Familie Guinness, wurde es 1999 von der irischen Regierung erworben und dient nun als offizielle Residenz für Staatsgäste und internationale Würdenträger.
Der Ursprung von Farmleigh House geht auf das Jahr 1790 zurück, als das Anwesen als bescheidene georgianische Residenz erbaut wurde. Es war jedoch Edward Guinness, der erste Graf von Iveagh, der Farmleigh in eine prächtige Residenz verwandelte. Edward Guinness, ein äußerst erfolgreicher Geschäftsmann und Philanthrop, erwarb das Anwesen im Jahr 1873 und begann ein umfangreiches Renovierungs- und Erweiterungsprogramm. Während dieser Zeit wurden zahlreiche viktorianische Merkmale hinzugefügt, darunter eine Bibliothek, ein Ballsaal und ein Uhrenturm.
Die Bibliothek von Farmleigh ist eines ihrer beeindruckendsten Merkmale. Mit über 5.000 Bänden, darunter viele seltene und antike Werke, spiegelt die Bibliothek die Liebe der Familie Guinness zur Literatur und zum Wissen wider. Der Raum ist mit geschnitzten Holzverkleidungen, bodenlangen Regalen und einer Wendeltreppe zur oberen Galerie dekoriert. Dieses eindrucksvolle Ambiente war im Laufe der Jahre Treffpunkt für zahlreiche Intellektuelle und Künstler.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal von Farmleigh ist der Ballsaal, auch bekannt als “Empfangsgalerie”. Dieser elegante Raum mit hohen Decken, holzvertäfelten Wänden und großen Kronleuchtern wurde für gesellschaftliche Veranstaltungen und hochrangige Empfänge konzipiert. Der Ballsaal wird auch heute noch für offizielle Funktionen genutzt und stellt eine lebendige Verbindung zur viktorianischen Ära dar.
Der ummauerte Garten von Farmleigh aus dem 19. Jahrhundert ist eine weitere bemerkenswerte Attraktion. Dieser Garten mit seinen viktorianischen Gewächshäusern, gepflegten Beeten und einer Vielzahl exotischer Pflanzen bietet eine Oase der Ruhe und Schönheit. Ursprünglich zur Anzucht von Obst und Gemüse für die Familie Guinness genutzt, ist der Garten heute für die Öffentlichkeit zugänglich und ein Beispiel für historische irische Gartenkunst.
Der Kauf von Farmleigh durch die irische Regierung im Jahr 1999 markierte ein neues Kapitel in der Geschichte des Anwesens. Nach einem umfangreichen Restaurierungsprogramm wurde Farmleigh im Jahr 2001 als offizielle Residenz für Staatsgäste wiedereröffnet. Diese Restaurierung, die die historische Integrität des Hauses respektierte, umfasste die Erhaltung antiker Möbel, Kunstwerke und Originaldekorationen. Heute dient Farmleigh weiterhin als Veranstaltungsort für offizielle Anlässe und Zeremonien, an denen Staatschefs, internationale Würdenträger und hochrangige Konferenzen teilnehmen.
Eine interessante Anekdote betrifft den Besuch von Königin Elisabeth II. im Jahr 2011. Dieser historische Besuch, der erste eines britischen Monarchen in Irland seit über 100 Jahren, fand teilweise in Farmleigh statt. Die Residenz wurde sorgfältig für den Empfang der Königin und ihrer Delegation vorbereitet, was die Bedeutung des Ereignisses und die Rolle von Farmleigh als Symbol für die internationalen Beziehungen Irlands widerspiegelte.
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