Wellington-Denkmal
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Phoenix Park
Das Wellington Monument im Phoenix Park in Dublin ist eine imposante Gedenksäule zu Ehren von Arthur Wellesley, dem ersten Herzog von Wellington, berühmt für seinen Sieg in der Schlacht von Waterloo gegen Napoleon Bonaparte. Dieses Monument, mit seinen 62 Metern Höhe die höchste Obeliskstruktur Europas, feiert nicht nur einen der prominentesten Militärhelden Irlands, sondern stellt auch einen bedeutenden historischen und künstlerischen Bezugspunkt für die Stadt dar.
Der Bau des Wellington Monument begann 1817, nur zwei Jahre nach Wellingtons Sieg in Waterloo, und wurde 1861 abgeschlossen. Das Projekt wurde vom Architekten Robert Smirke entworfen, bekannt für seinen neoklassizistischen Stil. Das Monument präsentiert ein schlichtes und elegantes Design, typisch für diese Zeit, das von antiken römischen und ägyptischen Strukturen inspiriert ist. Der Obelisk besteht aus Granit und erhebt sich majestätisch im Herzen des Phoenix Park, einem der größten städtischen Grünflächen Europas.
Historisch gesehen feiert das Wellington Monument nicht nur Wellingtons militärische Taten, sondern symbolisiert auch die Übergangszeit, in der es errichtet wurde. Wellington, obwohl in Irland geboren, wird oft als britischer Held angesehen, was die komplexen Beziehungen zwischen Irland und Großbritannien im 19. Jahrhundert widerspiegelt. Das Monument wurde durch freiwillige Spenden der Bürger finanziert, ein Zeichen des Respekts und der Bewunderung, die Wellington hervorrief.
An der Basis des Monuments befinden sich vier Bronzetafeln, hergestellt aus dem geschmolzenen Metall der Kanonen, die während der Schlacht von Waterloo erobert wurden. Diese Tafeln zeigen einige der bedeutendsten Szenen aus Wellingtons Militärleben, darunter die Schlacht von Waterloo und die Belagerung von Seringapatam während der Anglo-Mysore-Kriege. Die Skulpturen stammen von britischen Künstlern der Zeit und bieten eine visuelle Interpretation von Wellingtons militärischen Heldentaten, die der Gedenkstruktur eine künstlerische Dimension verleihen.
Künstlerisch betrachtet ist das Wellington Monument ein bemerkenswertes Beispiel neoklassizistischer Skulptur. Die Wahl von Granit als Hauptmaterial und die Verwendung von Bronze für die Gedenktafeln verleihen dem Monument eine Robustheit und Langlebigkeit, die mit der Eleganz seiner klaren Linien und ausgewogenen Proportionen harmonieren. Der Architekt Smirke, der auch das British Museum in London entworfen hat, brachte seine Erfahrung und Vision ein, um ein Werk zu schaffen, das sowohl monumental als auch harmonisch mit der natürlichen Umgebung des Phoenix Park ist.
Eine interessante Anekdote über das Wellington Monument betrifft seine Einweihung. Obwohl der Bau 1820 abgeschlossen war, wurde die offizielle Einweihungszeremonie aufgrund finanzieller und politischer Schwierigkeiten um mehrere Jahre verschoben. Erst 1861, über 40 Jahre nach Baubeginn, wurde das Monument offiziell fertiggestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese lange Bauzeit spiegelt die politischen und sozialen Turbulenzen der Zeit wider, aber auch den Entschluss der Stadt Dublin, einen ihrer prominentesten Söhne zu ehren.
Das Wellington Monument ist auch ein wichtiger Bezugspunkt für Gedenkveranstaltungen. Jedes Jahr am 18. Juni, dem Tag der Schlacht von Waterloo, finden Zeremonien statt, um Wellington und die Soldaten zu ehren, die unter seinem Kommando kämpften. Diese Veranstaltungen ziehen sowohl Militärhistoriker als auch Mitglieder der Öffentlichkeit an und bieten die Möglichkeit, über die historische und kulturelle Bedeutung des Monuments nachzudenken.
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