Batthyány-Platz

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Der Batthyány-Platz, oder Batthyány tér auf Ungarisch, ist einer der faszinierendsten Orte in Budapest, direkt am rechten Ufer der Donau gelegen, direkt gegenüber dem majestätischen Gebäude des ungarischen Parlaments. Benannt nach Lajos Batthyány, dem ersten Ministerpräsidenten Ungarns, ist der Platz ein Schnittpunkt von Geschichte, Architektur und Kultur und bietet einen tiefen Einblick in verschiedene Perioden der ungarischen Geschichte. Der Platz ist nach Lajos Batthyány benannt, einer zentralen Figur in der ungarischen Revolution von 1848 gegen die österreichische Herrschaft. Batthyány war ein überzeugter Reformer und versuchte, mehr Autonomie für Ungarn durch die Aprilgesetze zu erreichen. Leider wurde er nach dem Scheitern des Aufstands 1849 verhaftet und hingerichtet. Zu seinen Ehren wurde 2008 eine Statue errichtet, geschaffen vom Bildhauer Géza Stremeny. Die Statue zeigt Batthyány, wie er die Aprilgesetze präsentiert, ein Symbol seines Engagements für die ungarische Freiheit. Ein architektonisches Juwel des Batthyány-Platzes ist die Kirche St. Anna (Szent Anna templom), eine der schönsten barocken Kirchen Budapests. Erbaut von den Jesuiten zwischen 1740 und 1761, präsentiert die Kirche ein prächtig dekoriertes Interieur mit einem Hauptaltar, der mit Marmorskulpturen, Deckenfresken und einem Kanzel mit vergoldeten Reliefs verziert ist. Die Kirche, obwohl nur während der Gottesdienste geöffnet, ist ein herausragendes Beispiel für barocke Kunst in Ungarn. Ein weiteres wichtiges Gebäude ist der überdachte Markt am Batthyány-Platz, auch bekannt als Market Hall VI. Erbaut zwischen 1900 und 1901 nach Plänen von Pál Klunzinger, ist der Markt ein typisches Beispiel für die funktionale Architektur der Ära der österreichisch-ungarischen Monarchie. Das Gebäude, gekennzeichnet durch eine Eisenstruktur der Schlick-Fabrik, beherbergte ursprünglich bis zu 690 Verkäufer. In den 1970er Jahren wurde ein Teil der Marktgalerie in einen großen Blumenmarkt umgewandelt, und 2003 wurde das Gebäude vollständig renoviert. Der Platz beherbergt auch das Kloster der Heiligen Elisabeth auf der Nordseite mit seiner Kirche, die dem Heiligen Franziskus gewidmet ist und ein reich verziertes barockes Interieur aufweist. Gegenüber dem Kloster befindet sich die Statue von Ferenc Kölcsey, einem ungarischen Dichter und Autor der Nationalhymne. Ein weiterer interessanter Punkt ist die Herberge zum Weißen Kreuz (Fehér Kereszt fogadó), ein Gebäude im Rokoko-Stil aus dem späten 18. Jahrhundert. Dieses historische Hotel beherbergte prominente Persönlichkeiten wie Kaiser Joseph II. und den legendären Verführer Giacomo Casanova, der laut Legende hier übernachtete, um sich von seinen Anstrengungen in den nahegelegenen Rác-Bädern zu erholen. Der Platz ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der von der U-Bahn-Linie M2 in Budapest und der HÉV-Vorortlinie bedient wird, die den Batthyány-Platz mit Szentendre verbindet. Diese Konnektivität macht den Platz zu einem idealen Ausgangspunkt, um andere Teile der Stadt zu erkunden.
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