Bahnhof Nyugati

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Der Nyugati-Bahnhof, auch bekannt als Westbahnhof Budapest, ist einer der drei Hauptbahnhöfe der ungarischen Hauptstadt, neben Keleti und Déli. Er befindet sich am Nyugati-Platz und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Budapest, der historische Architektur mit dem modernen Flair der Stadt verbindet. Die Geschichte des Nyugati beginnt im Jahr 1846 mit der Eröffnung des Pesti Indóház, dem ersten Bahnhof Ungarns, der Pest mit Vác verband. Aufgrund des Baus des Großen Boulevards von Budapest in den 1870er Jahren musste der alte Bahnhof abgerissen werden. So wurde im Jahr 1877 der heutige Bahnhof eröffnet, entworfen vom Architekten August de Serres und gebaut von der berühmten Firma von Gustave Eiffel, die auch den Eiffelturm in Paris errichtete. Die Struktur des Bahnhofs ist ein prächtiges Beispiel für historische Architektur, die Glas- und Stahlelemente in einer Monumentalität kombiniert, die damals den größten Saal des gesamten Habsburgerreichs darstellte. Die Konstruktion erstreckte sich über eine Fläche von 14.390 Quadratmetern und wog insgesamt 1500 Tonnen Eisen. Im Jahr 1881 war der Bahnhof der erste in Ungarn, der das moderne Schaltsystem von Siemens & Halske einführte, und später war er der Ausgangspunkt für die ersten ungarischen Elektrolokomotiven. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt der Nyugati schwere Schäden durch Kämpfe, wurde aber nach dem Krieg wieder aufgebaut. In den 1950er Jahren war der Bahnhof ein Symbol der Moderne und beherbergte das fortschrittlichste Transfersystem seiner Zeit. Allerdings gab es auch schwierige Zeiten, wie 1962, als ein außer Kontrolle geratener Zug die Glasfassade des Wartesaals durchbrach und nur durch das schnelle Eingreifen des Personals ein schwer Verletzter verursacht wurde. Im Jahr 1975 wurde der Nyugati aufgrund giftiger Dämpfe als gefährlich eingestuft, aber anstatt ihn abzureißen, entschieden die Behörden, ihn vollständig zu renovieren. Die Renovierungsarbeiten wurden 1979 abgeschlossen und bewahrten eines der schönsten öffentlichen Gebäude Budapests. In den 1980er Jahren, mit dem Bau der U-Bahn-Linie 3, wurden weitere Änderungen am Bahnhof vorgenommen, darunter die Schaffung eines unterirdischen Durchgangs, der den Bahnhof mit anderen Teilen der Stadt verband. Eine der bedeutendsten Veränderungen erfolgte 1999 mit dem Bau des WestEnd City Center, einem der größten Einkaufszentren Ungarns, das Teile der alten Bahngleise abdeckt. Diese Integration hat die Gegend modernisiert und den Nyugati zu einem Treffpunkt zwischen Vergangenheit und Gegenwart gemacht. Heute ist der Nyugati weiterhin ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit nationalen und internationalen Verbindungen, der Budapest zu einem wichtigen Eingangstor macht. Der Bahnhof ist ein Symbol für die Entwicklung des Verkehrs und der städtischen Architektur der Stadt und bewahrt seinen historischen Charme, während er die modernen Anforderungen erfüllt. Kürzlich wurden neue Renovierungsarbeiten begonnen, um den Bahnhof in seinem alten Glanz wiederherzustellen. Diese Arbeiten, die von europäischen und nationalen Mitteln unterstützt werden, zielen darauf ab, die historische Architektur des Bahnhofs zu bewahren und zu schätzen, um sicherzustellen, dass der Nyugati für zukünftige Generationen ein Wahrzeichen von Budapest bleibt.
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