Byzantinisches und christliches Museum von Athen

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Das Byzantinische und Christliche Museum in Athen, das sich in der Vassilissis Sofias Avenue befindet, ist eines der wichtigsten öffentlichen Museen Griechenlands, das der Sammlung, Erhaltung und Ausstellung des byzantinischen und post-byzantinischen Kulturerbes gewidmet ist. Das Museum wurde 1914 gegründet und hat eine faszinierende Geschichte, die eng mit der Geschichte der Christlichen Archäologischen Gesellschaft verbunden ist, die 1884 gegründet wurde. Der Sekretär der Königin Olga, George Lambakis, war eine Schlüsselfigur bei der Gründung dieser Gesellschaft und bei der Bildung der Sammlung, die heute den Kern des Museums bildet. Das Museum ist in der wunderschönen Villa Ilissia untergebracht, einem der schönsten Gebäude Athens, das in den 1840er Jahren für die Herzogin von Piacenza erbaut wurde. Dieses historische Gebäude bietet einen beeindruckenden Rahmen für die Ausstellung der über 30.000 Kunstwerke, die die Sammlung des Museums ausmachen. Diese Werke reichen von Ikonen, Skulpturen, Keramik, kirchlichen Textilien, Gemälden, Schmuck und architektonischen Elementen wie Fresken und Mosaiken und decken einen Zeitraum vom 3. bis zum 21. Jahrhundert ab. Die Dauerausstellung ist in zwei Hauptteile unterteilt. Der erste Teil ist dem byzantinischen Zeitraum vom 4. bis zum 15. Jahrhundert gewidmet und umfasst etwa 1.200 Artefakte, die einen detaillierten Überblick über den Übergang von der Antike zur byzantinischen Welt bieten. Hier können die Besucher verstehen, wie sich die politischen, wirtschaftlichen und religiösen Strukturen der Antike mit dem Aufkommen des Christentums zu verändern begannen. Die Legalisierung des Christentums im Jahr 313 n. Chr. durch Kaiser Konstantin den Großen ist ein zentraler Punkt dieses Abschnitts und zeigt, wie die christliche Kunst begann, eine öffentliche und propagandistische Dimension anzunehmen. Der zweite Teil der Ausstellung mit dem Titel “Vom Byzantinischen zur Moderne” präsentiert 1.500 Kunstwerke aus dem 15. bis 20. Jahrhundert. Dieser Abschnitt erforscht den allmählichen Verlust der byzantinischen Gebiete und die soziale und politische Komplexität des östlichen Mittelmeerraums in diesen Jahrhunderten. Die ausgestellten Werke zeugen von der Begegnung zwischen der byzantinischen Tradition und der aufstrebenden europäischen Renaissance, die besonders in den städtischen Zentren von Kreta, den Kykladen, den Ionischen Inseln und dem Peloponnes deutlich wird. Eine der bedeutendsten Sammlungen des Museums ist die Sammlung von byzantinischen und post-byzantinischen Ikonen, die etwa 3.000 Werke umfasst. Diese Ikonen sind nicht nur wegen ihrer künstlerischen Schönheit wichtig, sondern auch wegen ihres historischen und spirituellen Werts, der eine Kontinuität in der griechischen Maltradition über die Jahrhunderte hinweg darstellt. Eine interessante Anekdote betrifft die Entdeckung alter Stadtmauern und eines Grabes während der Renovierungsarbeiten an der Villa Ilissia. Diese Funde wurden in den Ausstellungsbereich des Museums integriert und fügen der Besichtigung eine weitere historische Tiefe hinzu. Das Museum bietet auch ein immersives Erlebnis in seinen Gärten, einer Oase der Ruhe im Herzen der Stadt. Die Gärten präsentieren thematische Ausstellungen, die Geschichte und Kunst kombinieren und es den Besuchern ermöglichen, eine friedliche Umgebung zu genießen, während sie die byzantinische Vergangenheit erkunden.
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