Vatikanische Museen
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Die Vatikanischen Museen, die sich innerhalb des Vatikans befinden, sind eines der wichtigsten und meistbesuchten Museumskomplexe der Welt. Gegründet von Papst Julius II. im 16. Jahrhundert, beherbergen die Museen eine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken, die im Laufe der Jahrhunderte von den Päpsten gesammelt wurden. Die Sammlung reicht von der klassischen Antike über die Renaissance bis zur zeitgenössischen Kunst und bietet den Besuchern eine faszinierende Reise durch die Kunstgeschichte.
Der Besuch der Vatikanischen Museen beginnt oft im Cortile della Pigna, dominiert von einer riesigen Bronzepigna aus der römischen Zeit. Diese vier Meter hohe Skulptur schmückte einst das Zentrum des Brunnens della Pigna im Campo Marzio. Heute dient der Hof als Treffpunkt für die Besucher, bevor sie die inneren Galerien erkunden.
Einer der ersten Orte, die man trifft, ist das Museo Pio-Clementino, das eine außergewöhnliche Sammlung antiker Skulpturen beherbergt. Zu den berühmtesten Werken gehört Laokoon, eine Marmorskulptur aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., die den trojanischen Priester Laokoon und seine Söhne zeigt, die von Meeresgöttern geschickt stranguliert werden. Die Dramatik und anatomische Präzision der Skulptur sind beeindruckend und ziehen sofort die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.
Weiter geht es zur Galleria delle Carte Geografiche, einem langen Korridor mit Freskenkarten, die die verschiedenen Regionen Italiens darstellen. Zwischen 1580 und 1585 unter der Leitung von Papst Gregor XIII. erstellt, sind diese Karten nicht nur Kunstwerke, sondern auch historische Dokumente, die die Entwicklung der Kartografie im 16. Jahrhundert zeigen.
Ein Höhepunkt der Vatikanischen Museen ist die Sixtinische Kapelle, die zwischen 1508 und 1512 von Michelangelo freskiert wurde. Die Decke der Kapelle mit ihrem berühmten “Jüngsten Gericht” ist eines der absoluten Meisterwerke der Renaissance. Die Darstellung von Adam, der die Hand Gottes berührt, ist zu einem universellen Symbol der westlichen Kunst geworden. Die Sixtinische Kapelle ist nicht nur ein Ort von außergewöhnlicher künstlerischer Schönheit, sondern auch ein Ort von großer religiöser Bedeutung, da sie der Ort des Konklaves ist, der Versammlung der Kardinäle, die den neuen Papst wählen.
Ein weiterer unverzichtbarer Zwischenstopp ist das Ägyptische Museum, das eine umfangreiche Sammlung von Artefakten des alten Ägypten beherbergt. Zu den ausgestellten Werken gehören Statuen von Pharaonen, Sarkophage, Mumien und Gebrauchsgegenstände, die einen Einblick in das Leben und die religiösen Überzeugungen des alten Ägypten bieten. Dieser Museumsbereich wurde im 19. Jahrhundert von Papst Gregor XVI., einem großen Liebhaber der Archäologie, geschaffen.
Die Vatikanischen Museen umfassen auch die Pinacoteca, die eine Sammlung von Gemälden vom Mittelalter bis zur Renaissance beherbergt. Zu den bedeutendsten Werken gehören die “Verklärung” von Raffael, sein letztes Meisterwerk, und die “Kreuzabnahme Christi” von Caravaggio, ein Werk von intensiver Dramatik und Realismus. Die Pinacoteca bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der italienischen Malerei mit Werken von Künstlern wie Leonardo da Vinci, Tizian und Giovanni Bellini.
Ein weiterer Bereich von großem Interesse ist das Museo Gregoriano Etrusco, das von Papst Gregor XVI. im Jahr 1837 gegründet wurde. Das Museum beherbergt eine umfangreiche Sammlung etruskischer Kunst, darunter Graburnen, votive Bronzen und Goldschmiedearbeiten. Zu den kostbarsten Stücken gehört der “Sarkophag der Eheleute”, eine Grabskulptur, die ein Paar auf einem Bankettbett darstellt, ein seltenes Beispiel für die künstlerische Raffinesse der Etrusker.
Die Vatikanischen Museen umfassen auch das Museo Gregoriano Profano, das Skulpturen und Reliefs aus der römischen Zeit ausstellt, und das Museo Chiaramonti, das von Papst Pius VII. Chiaramonti gegründet wurde und eine umfangreiche Sammlung von römischen Statuen, Reliefs und Sarkophagen beherbergt. Dieses Museum ist besonders bekannt für die Galleria Chiaramonti, einen langen Korridor mit zahlreichen antiken Statuen, die die Meisterschaft der römischen Bildhauer illustrieren.
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