Napoleonisches Museum
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Das Napoleonische Museum in Rom, das sich im historischen Palazzo Primoli am Piazza di Ponte Umberto I befindet, bietet eine faszinierende Reise durch das Leben und das Erbe der Familie Bonaparte, dank der Sammlung, die 1927 von Giuseppe Primoli, einem direkten Nachkommen von Luciano Bonaparte, dem rebellischen Bruder von Napoleon, gestiftet wurde.
Giuseppe Primoli, geboren 1851 in Rom als Sohn von Carlotta Bonaparte und Pietro Primoli, verbrachte einen Großteil seiner Jugend zwischen Rom und Paris, in engem Kontakt mit den europäischen Höfen und den literarischen und künstlerischen Salons der Zeit. Diese kulturelle Umgebung prägte seine Ausbildung und seine Leidenschaft für die Sammlung von Gegenständen, die mit der Geschichte seiner Familie verbunden sind, tief. Seine Sammlung umfasst eine Vielzahl von Kunstwerken, historischen Artefakten, persönlichen Gegenständen und Erinnerungsstücken, die nicht nur den Aufstieg und Fall von Napoleon Bonaparte dokumentieren, sondern auch das tägliche Leben seiner Familie und ihre Verbindung zu Rom.
Das Museum ist in zehn Räume unterteilt, von denen jeder die Atmosphäre eines Hauses aus dieser Zeit nachbildet und es den Besuchern ermöglicht, in das Privatleben der Bonapartes einzutauchen. Der Rundgang beginnt mit einer Reihe von Porträts und Skulpturen, die die Figur Napoleons heraufbeschwören, darunter Gemälde von Künstlern wie Jacques-Louis David und François Gérard. Zu den interessantesten Stücken gehört eine Tabakdose, die Ludwig XVIII. gehörte, die Napoleon bei seiner Rückkehr von Elba fand und mit sich nach St. Helena brachte.
Die folgenden Räume sind den verschiedenen Mitgliedern der Familie Bonaparte gewidmet. Ein besonders eindrucksvoller Raum ist dem König von Rom, dem Sohn Napoleons, gewidmet, der Objekte aus der Sammlung von Prokesch-Osten, einem Freund des Herzogs von Reichstadt, beherbergt. Die allegorischen Zeichnungen von Prud’hon feiern die Geburt des jungen Königs und fügen der Familiengeschichte eine romantische Note hinzu.
Der Ausstellungsrundgang setzt sich mit den Räumen fort, die Pauline, Giuseppe, Carolina und Joachim Murat gewidmet sind, die mit Porträts und persönlichen Gegenständen bereichert sind, die einen intimen Einblick in ihre Leben bieten. Besonders bemerkenswert ist der Raum, der Möbel und Kunstwerke aus Matilde Bonapartes Pariser Residenz ausstellt, darunter eine Sammlung von Drucken, Miniaturen und Gedenkmünzen, die den wirtschaftlichen Wohlstand des Zweiten Kaiserreichs illustrieren.
Das Museum endet mit zwei Ganzkörperporträts von Napoleon III. und Kaiserin Eugenie, gemalt von Franz Xaver Winterhalter, sowie einer Statue des kaiserlichen Prinzen, geschnitzt von Jean-Baptiste Carpeaux. Diese Werke, zusammen mit den zahlreichen ausgestellten Objekten, bieten einen umfassenden und detaillierten Einblick in das Leben und das Erbe der Bonapartes und beleuchten sowohl die Triumphe als auch die Tragödien der Familie.
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