Braschi-Palast

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Der Palazzo Braschi, der sich im Herzen Roms zwischen der Piazza Navona und dem Corso Vittorio Emanuele II befindet, ist ein prächtiges Beispiel neoklassizistischer Architektur. Seine Konstruktion begann 1792 auf Wunsch von Papst Pius VI. als Geschenk für seinen Neffen Luigi Braschi Onesti. Das Projekt wurde dem Architekten Cosimo Morelli anvertraut, dessen Arbeit dem Palast eine feierliche und elegante Ausstrahlung des späten 18. Jahrhunderts verlieh. Die Geschichte des Palastes beginnt mit dem Erwerb des Grundstücks im Jahr 1790, wo sich der alte Palazzo Orsini befand. Der Bau wurde aufgrund der französischen Besetzung von 1798, während der Papst Pius VI. ins Exil gezwungen wurde, unterbrochen. Die Arbeiten wurden 1802 wieder aufgenommen und 1804 wurden die monumentalen Haupttreppen fertiggestellt, wahrscheinlich unter Mitwirkung von Giuseppe Valadier, der die Säulen aus rotem Granit schmückte, die aus einem Kreuzgang des Ospedale Santo Spirito stammten und ursprünglich Teil eines von Caligula erbauten Portikus waren. Die Fassade des Palastes zeichnet sich durch einen harmonischen Kontrast zwischen Ziegelsteinen und Travertin aus, mit Fenstern, die mit geschwungenen und dreieckigen Giebeln verziert sind. Die Dekorationen umfassen Metopen, die Sterne und Lilien des Braschi-Wappens darstellen, sowie Löwenköpfe, die die Fenster des Erdgeschosses schmücken. Im Inneren ist die Haupttreppe mit antiken Statuen und Stuckarbeiten verziert, die den Mythos von Achilles darstellen, ein Werk des Künstlers Luigi Acquisti. Der Palast war bis 1871 der Wohnsitz der Familie Braschi, als er an die italienische Regierung verkauft wurde. Anschließend beherbergte das Gebäude während der faschistischen Ära das Innenministerium und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1949 von etwa dreihundert obdachlosen Familien besetzt. Diese Zeit verursachte erhebliche Schäden an Fresken und Böden, die jedoch in den folgenden Jahren restauriert wurden. Seit 1952 beherbergt der Palazzo Braschi das Museum von Rom, das eine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken und Gegenständen präsentiert, die die Geschichte der Stadt vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert dokumentieren. Die Sammlungen umfassen Gemälde, Skulpturen, Möbel und dekorative Künste, mit besonderem Augenmerk auf die Kunst, Kultur und städtische Geschichte Roms. Zu den bedeutendsten Werken gehören Gemälde, die Ansichten Roms darstellen, wie die “Ansicht des Piazza del Popolo” und der “Tiber bei Castel Sant’Angelo”. Die Museumssäle sind reich an Dekorationen, wie der Sala Nemi, die die perspektivische Illusion des 16. Jahrhunderts mit den klassizistischen Landschaften des 17. Jahrhunderts kombiniert. Dieser Raum bietet Ausblicke auf Nemi, das Anwesen der Braschi, und die römische Landschaft, mit einem beeindruckenden und bezaubernden Bühneneffekt für die Besucher. Ein weiterer bemerkenswerter Raum ist der Sala Ovale, der als Salon genutzt wird und eine Decke im Stil der Grotteskenmalerei hat.
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