Piazza del Popolo
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Piazza del Popolo ist einer der ikonischsten und faszinierendsten Orte Roms, der sich am nördlichen Eingang der Altstadt befindet. Der Platz, dessen Name “Platz des Volkes” bedeutet, hat eine reiche und komplexe Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Ursprünglich beherbergte das Gebiet einen Pappelhain, von dem der Name abgeleitet sein soll, obwohl einige Quellen darauf hinweisen, dass der Name von “populus” abgeleitet sein könnte, in Bezug auf die Nähe zum Grab von Nero.
Im Mittelalter begann der Platz sich als öffentlicher Ort zu formen, aber erst in der Renaissance begann er sich signifikant zu entwickeln. Der Bau der Basilika Santa Maria del Popolo im Jahr 1099, auf Wunsch von Papst Paschalis II., war einer der katalysierenden Elemente für die Entwicklung des Platzes. Die Kirche, neben dem Porta del Popolo gelegen, wurde an der Stelle erbaut, an der laut Legende das Grab der Domizia-Familie stand, das die Überreste von Nero beherbergte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Basilika umgebaut und verschönert, insbesondere im 15. Jahrhundert, als Papst Sixtus IV. Baccio Pontelli und Andrea Bregno beauftragte, ihr ein Renaissance-Aussehen zu verleihen.
Die heutige Gestaltung des Platzes stammt vom neoklassischen Architekten Giuseppe Valadier, der 1816 den Auftrag erhielt, den Bereich neu zu gestalten. Valadier verwandelte den Piazza del Popolo von einem trapezförmigen Platz in einen elliptischen Platz und fügte architektonische Elemente hinzu, die dem Ort eine neue Monumentalität verliehen. In der Mitte des Platzes platzierte Valadier den Flaminio-Obelisken, ein 24 Meter hohes ägyptisches Denkmal, das von Kaiser Augustus nach Rom gebracht und ursprünglich im Circus Maximus aufgestellt wurde. Der Obelisk, der 1589 auf Anordnung von Papst Sixtus V. errichtet wurde, dominiert den Platz und ist einer der ältesten und imposantesten Obelisken Roms.
Um den Obelisken herum platzierte Valadier vier Marmorlöwen, aus deren Mäulern Wasser in große Becken sprudelt, was einen suggestiven und harmonischen visuellen Effekt erzeugt. Zwei fast identische Brunnen, die sich an den Seiten des Platzes befinden, wurden ebenfalls von Valadier geschaffen. Der Neptunbrunnen auf der westlichen Seite und der Roma-Göttinnenbrunnen auf der östlichen Seite tragen zur Schönheit und Symmetrie des Ortes bei.
Ein weiteres charakteristisches Element des Piazza del Popolo sind die “Zwillingskirchen” Santa Maria dei Miracoli und Santa Maria in Montesanto, die sich am Anfang des “Tridente” Roms befinden, der von der Via del Corso, der Via del Babuino und der Via di Ripetta gebildet wird. Die Kirchen, die zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert auf Anordnung von Papst Alexander VII. erbaut wurden, wurden zunächst von Carlo Rainaldi entworfen und von Gian Lorenzo Bernini und Carlo Fontana fertiggestellt. Obwohl sie aufgrund der unterschiedlichen Größen der Grundstücke, auf denen sie stehen, nicht perfekt identisch sind, erzeugen die beiden Kirchen einen einzigartigen szenischen Effekt, der das römische Barock symbolisiert.
Das Porta del Popolo, das sich auf der nördlichen Seite des Platzes befindet, ist ein weiterer wichtiger Bezugspunkt. Ursprünglich als Porta Flaminia bekannt, ist das Tor einer der Haupteingänge der Stadt. Die Innenseite der Fassade, die von Bernini im Jahr 1655 im Auftrag von Papst Alexander VII. renoviert wurde, empfängt die Besucher mit einer monumentalen Inschrift und einer eleganten Dekoration. Die äußere Fassade wurde dagegen im Jahr 1562 von Nanni di Baccio Bigio im Auftrag von Papst Pius IV. umgestaltet.
Im 19. Jahrhundert wurde der Platz durch den Bau der Pincio-Terrassen, die ebenfalls von Valadier entworfen wurden, weiter verschönert. Diese Terrassen, die über eine Reihe von Rampen und Treppen erreichbar sind, bieten einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt Rom und sind einer der beliebtesten Aussichtspunkte für Römer und Touristen.
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