Botanischer Garten von Florenz

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Der Botanische Garten von Florenz, auch bekannt als der Garten der Einfachen, ist einer der ältesten botanischen Gärten Europas, gegründet am 1. Dezember 1545 von Cosimo I de’ Medici. Der Garten befindet sich in der Via Pier Antonio Micheli, erstreckt sich über eine Fläche von 2,3 Hektar und wird von der Universität Florenz verwaltet. Der Name “Garten der Einfachen” leitet sich vom mittelalterlichen Begriff “einfache” ab, der auf Heilpflanzen hinweist, die zu therapeutischen Zwecken angebaut wurden. Die ursprüngliche Idee des Gartens war es, Heilpflanzen für wissenschaftliche und pädagogische Zwecke anzubauen. Das Projekt wurde zunächst vom Botaniker Luca Ghini und dem Architekten Niccolò Pericoli, bekannt als Tribolo, betreut. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Garten weiterentwickelt und erweitert und ist zu einem wichtigen Bezugspunkt für Botanik und Medizin geworden. Im 18. Jahrhundert erreichte der Garten unter der Leitung von Pier Antonio Micheli eine Zeit großer Pracht, indem er mit zahlreichen seltenen Arten bereichert wurde und weltweit bekannt wurde. Ein charakteristisches Merkmal des Botanischen Gartens von Florenz sind die Jahrhunderte alten Bäume, wie die 1720 gepflanzte Eibe (Taxus baccata) und die 1805 gepflanzte Korkeiche (Quercus suber). Diese Bäume repräsentieren nicht nur die Geschichte des Gartens, sondern sind auch lebende Beispiele für Anbaumethoden und Pflanzenkonservierungstechniken im Laufe der Jahrhunderte. Der Garten ist in einem geometrischen Layout angelegt, mit Wegen, die durch die verschiedenen Abschnitte führen, und einem zentralen Brunnen, der als Fokuspunkt dient. Die im 19. Jahrhundert erbauten Gewächshäuser beherbergen eine Vielzahl von tropischen und subtropischen Pflanzen, die zur Gewinnung von medizinischen und Lebensmittelprodukten wie Kaffee, Kakao und Pfeffer verwendet werden. Ein faszinierendes Element des Gartens ist die marmorne Nische mit einer Büste des Asklepios, des griechischen Halbgottes und Beschützers der medizinischen Künste, die sich in der Nähe des zentralen Brunnens befindet. Diese Skulptur aus dem 18. Jahrhundert symbolisiert die historische Verbindung zwischen Botanik und Medizin und unterstreicht die Bedeutung des Gartens als Ort der Heilung und des Wissens. Im Laufe der Jahrhunderte haben zahlreiche berühmte Botaniker den Garten besucht, und 1716 wurde die Florentiner Botanische Gesellschaft gegründet, die erste europäische botanische Akademie. Diese Blütezeit der wissenschaftlichen Forschung führte zur Diversifizierung der botanischen Studien, die sich allmählich von der Medizin trennten. Heute ist der Botanische Garten von Florenz weiterhin ein wichtiges Zentrum für Forschung und Bildung. Der Garten beherbergt etwa 9.000 Pflanzenexemplare, die in thematischen Beeten angeordnet sind und die Vielfalt der weltweiten Flora widerspiegeln. Zu den bedeutendsten Sammlungen gehören Heilpflanzen, Jahrhunderte alte Bäume und tropische Gewächshäuser.
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