Budapester Zoo und Botanischer Garten

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Der Budapest Zoo & Botanische Garten, auch bekannt als Fővárosi Állat- és Növénykert, ist eine der ältesten und renommiertesten zoologischen Einrichtungen der Welt. Eröffnet am 9. August 1866, befindet sich der Zoo im Herzen des Stadtparks von Budapest (Városliget) und erstreckt sich über eine Fläche von über 18 Hektar. Seine Gründung geht auf die Bemühungen ungarischer Patrioten wie József Szabó, Ágoston Kubinyi, József Gerenday und János Xántus, dem ersten Direktor des Zoos, zurück. Die Idee, einen Zoo in Budapest zu errichten, stammt aus den 1820-30er Jahren, aber erst nach den Turbulenzen der Revolution von 1848-49 und der anschließenden Ära der Unterdrückung konnte das Projekt realisiert werden. In den ersten Jahren beherbergte der Zoo exotische und lokale Tiere wie Affen, Lemuren, Papageien, Kamele und Kängurus. Die ersten großen Attraktionen wie Löwen, Tiger und Elefanten kamen jedoch erst später, wobei der erste Elefant und das erste Nilpferd jeweils in den 1870er Jahren ankamen. Im Jahr 1907 geriet der Zoo in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten, die in einem Konkurs gipfelten. Die Verwaltung wurde dann von der Stadt Budapest übernommen, die zwischen 1909 und 1912 eine wichtige Phase des Wiederaufbaus und der Modernisierung einleitete. Unter der Leitung des Architekten Kornél Neuschloss wurden ikonische Gebäude wie das Elefantenhaus und das Haupttor errichtet, die mit Zsolnay-Keramiken und Mosaiken von Miksa Róth verziert sind. Neuschloss’ Schüler Károly Kós und Dezső Zrumeczky trugen zur Gestaltung weiterer bedeutender Strukturen bei, darunter das Vogelhaus und das Känguruhhaus. Während des Ersten Weltkriegs und der darauf folgenden Wirtschaftskrise erlebte der Zoo einen Rückgang. In den 1930er Jahren wurden jedoch unter der Leitung von Herbert Nadler bedeutende Verbesserungen eingeführt. Leider richtete der Zweite Weltkrieg verheerende Schäden an: Nur 15 Tiere überlebten die vollständige Zerstörung der Strukturen. Die Wiedereröffnung im Jahr 1945 markierte den Beginn einer langen Phase der Erholung und Entwicklung, die in den 1950er und 1960er Jahren mit dem Bau neuer Tierhäuser und der Modernisierung bestehender ihren Höhepunkt fand. In den 1990er Jahren, unter der Leitung von Miklós Persányi, trat der Zoo in eine neue Ära der Erneuerung ein. Historische Gebäude wurden restauriert und die Tierunterkünfte modernisiert, wobei besonderes Augenmerk auf ihre Naturalisierung und ihr Wohlergehen gelegt wurde. Dieser Prozess kulminierte in der Eröffnung des Magic Mountain im Jahr 2012, einer Struktur innerhalb des Großen Felsens von 1912, die interaktive und lehrreiche Erlebnisse bietet. Heute ist der Budapest Zoo & Botanische Garten eine einzigartige Kombination aus Geschichte, Architektur und Biodiversität. Die Anlage beherbergt über 1.000 Tierarten, darunter seltene exotische und heimische Arten. Die verschiedenen Themenbereiche wie das Australienhaus und das Indienhaus, entworfen von Kós und Zrumeczky, bieten eine virtuelle Reise durch verschiedene Kontinente und Biome. Die Architektur des Zoos ist ein charakteristisches Element. Gebäude wie das Fasanerie und das Giraffenhaus spiegeln die Ästhetik des Jugendstils und der Neogotik wider, während moderne Strukturen so gestaltet sind, dass sie sich harmonisch in die natürliche Umgebung einfügen. Die Integration traditioneller und moderner architektonischer Techniken hat den Budapest Zoo zu einem Beispiel für Exzellenz in der Erhaltung und Präsentation von Tieren gemacht. Der botanische Garten, der sich im Laufe der Zeit neben dem Zoo entwickelt hat, fügt eine weitere Schicht ökologischer Vielfalt hinzu. Mit exotischen und heimischen Pflanzen dient der Garten als grüne Oase im Herzen der Stadt und bietet den Besuchern eine entspannende und lehrreiche Erfahrung.
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