Buenavista-Palast

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In der Nähe des berühmten Plaza de Cibeles erhebt sich das majestätische Palacio de Buenavista, ein Gebäude, das ein wichtiges Zeugnis der aristokratischen und militärischen Geschichte Spaniens darstellt. Dieser Palast, der heute den Hauptsitz der spanischen Armee beherbergt, hat eine reiche und faszinierende Geschichte, die von zahlreichen Eigentümerwechseln und architektonischen Veränderungen geprägt ist. Der Standort, auf dem das Palacio de Buenavista steht, war ursprünglich eine Residenz für den Erzbischof von Toledo, Gaspar de Quiroga, der es Philipp II. schenkte, als er beschloss, den Hof nach Madrid zu verlegen und es zur dauerhaften Hauptstadt des Königreichs zu machen. Später ging das Gelände in verschiedene Hände über, bis Isabel de Farnesio, die Witwe von Philipp V., dort ihren Wohnsitz bis zu ihrem Tod im Jahr 1766 hatte. Im Jahr 1770 kaufte Fernando de Silva y Álvarez de Toledo, der XII. Herzog von Alba, das Anwesen und beauftragte den Architekten Ventura Rodríguez damit, die Gärten im französischen Stil umzugestalten. Die Arbeiten wurden jedoch nicht abgeschlossen, und erst seine Nichte, María del Pilar Teresa Cayetana de Silva y Álvarez de Toledo, die XIII. Herzogin von Alba, beauftragte den Architekten Juan Pedro Arnal im Jahr 1777 mit dem Bau des heutigen Palastes. Das Palacio de Buenavista, wie wir es heute kennen, ist ein perfektes Beispiel für neoklassische Architektur mit italienischen und französischen Einflüssen. Die Hauptfassade, die nach Norden ausgerichtet ist, zeichnet sich durch eine schlichte Eleganz und harmonische Proportionen aus, die den Status und die Raffinesse des Hauses Alba widerspiegeln. Im Inneren beherbergte der Palast eine unschätzbare Kunstsammlung, darunter Meisterwerke wie “Venus am Spiegel” von Velázquez und die “Madonna Alba” von Raffael, die sich heute jeweils in der National Gallery in London und der National Gallery of Art in Washington befinden. Im Jahr 1802, nach dem Tod der XIII. Herzogin von Alba ohne direkte Erben, ging der Palast in den Besitz des Hauses Berwick über und wurde kurz darauf im Jahr 1807 enteignet und Manuel Godoy, dem mächtigen Minister von Karl IV., geschenkt. Godoy begann mit Renovierungsarbeiten, lebte jedoch nie dort. Später wurde der Palast beschlagnahmt und der Krone zurückgegeben. Während der Herrschaft von Joseph Bonaparte sollte der Palast zum Museum der Königlichen Gemälde, dem zukünftigen Prado-Museum, werden. Mit dem Sturz von Bonaparte wurde das Projekt jedoch aufgegeben, und im Jahr 1816 wurde der Palast der spanischen Armee übergeben und wurde 1847 zum Sitz des Kriegsministeriums. Seitdem hat der Palast zahlreiche Erweiterungs- und Restaurierungsarbeiten erfahren, darunter der Zusatz eines vierten Stocks. Der Garten des Palacio de Buenavista, der sich auf einer erhöhten Grünfläche über der Straße erstreckt, ist ein weiteres faszinierendes Element. Ursprünglich von Ventura Rodríguez entworfen, bewahrt der Garten noch heute seine neoklassische Struktur mit geometrischen Beeten und gepflegten Wegen. Diese Oase der Ruhe im Zentrum von Madrid bietet einen Panoramablick auf die Stadt und ist ein perfektes Beispiel für italienisch beeinflusstes französisches Gärtnern. Die Entwicklung des Palacio de Buenavista von einer aristokratischen Residenz zu einem institutionellen Sitz spiegelt die sozialen und politischen Veränderungen wider, die die Geschichte Madrids und Spaniens geprägt haben. Seine Erhaltung als Hauptsitz des spanischen Heeres gewährleistet, dass dieses Denkmal weiterhin ein lebendiges Symbol der Vergangenheit bleibt und sich harmonisch in das zeitgenössische Leben der Stadt integriert.
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