Clivus von Scaurus
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Rione XIX - Celio
Der Clivus Scauri ist eine der antiken Straßen Roms, die eine außergewöhnliche Zeitreise zwischen römischen Ruinen und beeindruckenden mittelalterlichen Zeugnissen bietet. Im Herzen des Stadtteils Celio gelegen, erstreckt sich der Clivus Scauri zwischen der Piazza di San Gregorio und der Piazza dei Santi Giovanni e Paolo und verbindet einige der historisch und archäologisch bedeutendsten Orte der Stadt.
Die Straße, die nach der mächtigen Familie der Aemilii Scauri benannt ist, stammt aus der Kaiserzeit und hat bis heute ihren ursprünglichen Namen behalten. Schon in der römischen Zeit war der Clivus Scauri eine wichtige Straße, wie Inschriften und mittelalterliche Dokumente belegen. Die Straße verläuft durch die Senke zwischen dem Palatin und dem Celio und führt entlang der östlichen Seite des letzteren Hügels bis zur Spitze, heute bekannt als Piazza della Navicella.
Der Weg des Clivus Scauri ist gesäumt von archäologischen Überresten, die das antike Rom heraufbeschwören. Entlang der Straße kann man Abschnitte römischer und mittelalterlicher Fassaden bewundern, einschließlich der antiken Tabernae, kleinen Geschäften aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. Diese Strukturen, gekennzeichnet durch Ziegel und Spuren eines zweiten Stocks, geben Einblick in das tägliche Leben und den Handel im antiken Rom. Die Tabernae befinden sich in der Nähe der Basilika dei Santi Giovanni e Paolo, einer Kirche, die ab 398 n. Chr. über den römischen Häusern des Celio errichtet wurde, bekannt als die Römischen Häuser des Celio. Diese Gebäude, unter der Basilika gelegen, wurden wiederentdeckt und restauriert und bieten ein unglaubliches Zeugnis für die Wohnkontinuität und städtische Transformation Roms.
Der Clivus Scauri ist auch bekannt für seine charakteristischen Bögen, die die Straße an verschiedenen Stellen überspannen. Diese Bögen, einige aus der römischen Zeit stammend und andere im Mittelalter hinzugefügt, verleihen der Straße ein malerisches und suggestives Aussehen. Bis zum 16. Jahrhundert gab es eine zweite Reihe von Bögen über der heute noch sichtbaren, was die Komplexität und architektonische Schichtung der Gegend zeigt.
Weiter entlang des Clivus Scauri gelangt man zur majestätischen Kirche San Gregorio al Celio, die sich am Anfang der Straße befindet. Diese Kirche, zwischen 1629 und 1633 nach einem Entwurf des Architekten Giovanni Battista Soria erbaut, steht auf einem alten Oratorium und hat eine elegante barocke Fassade. In der Nähe der Kirche befinden sich auch die Überreste eines Kryptoportikus, eines überdachten Korridors, der zu einem Haus aus dem 3. Jahrhundert gehört.
Ein weiterer interessanter Punkt ist das Tor von Dolabella und Silano, ein antikes Stadttor am Ende des Clivus Scauri. Dieses Tor, das Teil der Servianischen Mauern war, wurde im Jahr 10 n. Chr. von den Konsuln Publius Cornelius Dolabella und Gaius Junius Silanus erbaut. Das Tor trug ursprünglich einen Zweig des Aqua Marcia, einem der wichtigsten Aquädukte Roms, und stellt heute eine Verbindung zwischen der römischen Vergangenheit und der modernen Topografie der Stadt dar.
Entlang des Weges befinden sich auch die Ruinen des Tempels des Divo Claudius, einer imposanten Struktur zu Ehren des Kaisers Claudius, die später zu einer Festung und einem Kloster umgebaut wurde. Die Überreste des Tempels, mit ihrem prächtigen Podium und den korinthischen Säulen, dominieren die Aussicht und erzählen die Geschichte der kaiserlichen Macht und ihrer Verehrung.
Die Straße, heute bekannt als Clivo di Scauro oder Via di San Paolo della Croce, hat ihre antike Konfiguration bewahrt und bietet den Besuchern einen faszinierenden Spaziergang durch die Jahrhunderte.
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