Diözesanmuseum
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Das Diözesanmuseum von Matera, das 2011 eröffnet wurde, befindet sich in den alten Räumlichkeiten des ehemaligen Seminars, das 1906 vom Erzbischof Raffaele Rossi erbaut wurde. Dieses Museum bietet den Besuchern eine einzigartige Gelegenheit, die reiche religiöse und künstlerische Geschichte der Stadt zu erkunden, dank seiner umfangreichen Sammlung sakraler Werke aus dem 11. bis 20. Jahrhundert.
Das Museum besteht aus drei großen Ausstellungsräumen, in denen zahlreiche Artefakte ausgestellt sind, die die Hingabe und die sakrale Kunst widerspiegeln, die sich im Laufe der Jahrhunderte in Matera entwickelt haben. Die Sammlung umfasst eine Reihe von sakralen Silberstücken aus dem Schatz der Kathedrale von Matera und der Kirche Santa Chiara. Diese Objekte, datiert zwischen dem 11. und 19. Jahrhundert, repräsentieren einige der wertvollsten Stücke des lokalen kirchlichen Erbes.
Eines der ältesten und faszinierendsten Objekte, die im Museum ausgestellt sind, ist das Enkolpion, ein byzantinisches Brustkreuz aus der Mitte des 11. Jahrhunderts. Wahrscheinlich in den renommierten Werkstätten des Tiraz in Palermo hergestellt, bezeugt dieses Artefakt die kulturellen und kommerziellen Verbindungen zwischen der Basilikata und der byzantinischen Welt. Die Raffinesse seiner Verarbeitung und seine historische Bedeutung machen es zu einem der wertvollsten Stücke der Sammlung.
Das Diözesanmuseum von Matera beherbergt auch zahlreiche Holz- und polychrome Steinstatuen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Diese Werke, die Heilige und religiöse Figuren darstellen, zeichnen sich durch hohe künstlerische Qualität und tiefe Ausdruckskraft aus. Zu den bekanntesten Skulpturen gehören die von San Giovanni Battista und San Biagio, deren detaillierte Verarbeitung die Meisterschaft der lokalen Handwerker widerspiegelt.
Eine der Hauptattraktionen des Museums ist die Bibel von Federico da Montefeltro, eine der zwanzig verbliebenen Kopien in Italien des berühmten Manuskripts. Dieses kostbare Buch, dessen Original in der Vatikanischen Bibliothek aufbewahrt wird, ist ein wichtiges Zeugnis für die mittelalterliche Buchproduktion und das Mäzenatentum der Herzöge von Montefeltro. Die Bibel wird in einer speziellen Vitrine ausgestellt, die ihre Erhaltung gewährleistet und es den Besuchern ermöglicht, die minutiösen Details zu bewundern.
Neben der ständigen Sammlung organisiert das Diözesanmuseum von Matera regelmäßig temporäre Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen, die das Erlebnis der Besucher bereichern und das Wissen über das lokale religiöse Erbe fördern. Eine der jüngsten Ausstellungen war der “Madonna del Velo” von Raffaello gewidmet, einem Ölgemälde, das zahlreiche Besucher und Wissenschaftler anzog. Das Diözesanmuseum von Matera befindet sich auf einem Gelände, das vor mindestens tausend Jahren die Benediktinerabtei von Sant’Eustachio beherbergte. Von diesem alten Klosterkomplex aus können die Besucher das Untergeschoss besichtigen, einen unterirdischen Bereich, der die Überreste der Abtei bewahrt und einen Einblick in das mittelalterliche Klosterleben bietet. Die Entdeckung und Aufwertung dieser archäologischen Überreste tragen wesentlich zum Verständnis der religiösen Geschichte von Matera bei.
Das Museum verfügt über einen gut sortierten Laden, in dem die Besucher Bücher, Postkarten und Nachbildungen von Artefakten kaufen können, um ein Stück Materas Geschichte mit nach Hause zu nehmen. Darüber hinaus bietet ein gemütliches Café einen Ort der Erholung, an dem die Besucher sich entspannen und über ihre Museumserfahrung nachdenken können.
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