Ducati-Museum
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Das Ducati Museum, das sich im Stadtteil Borgo Panigale in Bologna befindet, ist ein wahrer Tempel der italienischen Motorradgeschichte. Das Museum wurde 1998 eröffnet und befindet sich innerhalb des Ducati-Werks auf einer Fläche von etwa 1000 Quadratmetern. Dieser Raum ist nicht nur eine Feier der Ducati-Motorräder, sondern auch eine Erzählung der Unternehmensgeschichte, die ihre Wurzeln in den 1920er Jahren des 20. Jahrhunderts hat.
Die Ausstellung des Museums ist entlang von drei Hauptwegen organisiert: Straßenmotorräder, Rennmotorräder und Schlüsselmomente der Ducati-Geschichte. Jeder Abschnitt erzählt einen Teil der langen und faszinierenden Geschichte des Motorradherstellers, der Stil, Leistung und technologische Innovation in jeder seiner Kreationen vereint hat.
Eines der emblematischsten Stücke der Sammlung ist der “Cucciolo”, das erste von Ducati hergestellte Motorprodukt. Der Cucciolo wurde 1946 geboren und war ein kleiner 48-ccm-Viertaktmotor, der für die Montage auf einem normalen Fahrradrahmen konzipiert war. Dieser einfache Motor trug erheblich zur wirtschaftlichen Erholung Italiens nach dem Krieg bei, indem er ein kostengünstiges und zuverlässiges Transportmittel bot.
Das Museum zeigt auch die “Ducati 60”, das erste echte Motorrad, das das Unternehmen 1949 produzierte. Mit einem 60-ccm-Motor und einem Dreiganggetriebe war dieses Motorrad eine Weiterentwicklung des Cucciolo und markierte den Beginn der Produktion von kompletten Motorrädern durch Ducati.
Unter den Rennmotorrädern sticht die legendäre “Gran Sport 125 Marianna” hervor, eines der ersten Wettbewerbsmotorräder, die von Fabio Taglioni entworfen wurden, dem Ingenieur, der die Motorradwelt mit der Einführung des Desmodromiksystems revolutionieren würde. Die Marianna ist nicht nur für ihre Rennerfolge berühmt, sondern auch dafür, dass sie der Ausgangspunkt für viele technische Innovationen war, die auch heute noch die Ducati-Motorräder kennzeichnen.
Ein besonders faszinierender Abschnitt des Museums ist den Rennmotorrädern der 1970er und 1980er Jahre gewidmet, der goldenen Ära von Ducati dank der Erfolge in internationalen Wettbewerben. Zu den ausgestellten Modellen gehören die 750 Imola Desmo, mit der Paul Smart 1972 das legendäre 200-Meilen-Rennen in Imola gewann, und die 900 Super Sport, die durch die Siege von Mike Hailwood berühmt wurde.
Das Museum ist nicht nur eine Sammlung historischer Motorräder, sondern auch ein Ort, an dem die Geschichten der Menschen erzählt werden, die Ducati groß gemacht haben. Darunter sticht die Geschichte von Taglioni hervor, dem genialen Ingenieur aus der Romagna, der das Desmodromiksystem erfand, eine Technologie, die es ermöglicht, die Öffnung und Schließung der Motorventile mechanisch zu steuern, ohne Federn zu verwenden. Diese Innovation hat den Ducati-Motorrädern einen Wettbewerbsvorteil in Bezug auf Leistung und Zuverlässigkeit verschafft und ist zu einem charakteristischen Merkmal der Marke geworden.
Der Besuch des Museums kann durch eine Werksführung bei Ducati ergänzt werden, bei der die Besucher den Produktionsprozess der Motorräder aus der Nähe sehen und erfahren können, wie die legendären Zweiräder von Borgo Panigale entstehen. Während der Führung können die verschiedenen Produktionsphasen beobachtet werden, vom Motorenzusammenbau über die Rahmenlackierung bis hin zu den strengen Qualitätsprüfungen, denen jedes Motorrad unterzogen wird, bevor es das Werk verlässt.
Das Museum ist auch ein Treffpunkt für Ducati-Enthusiasten aus der ganzen Welt, die sich regelmäßig treffen, um ihre gemeinsame Leidenschaft zu feiern. Ein Beispiel dafür ist das World Ducati Week, eine alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung, die Tausende von Fans und Motorradfahrer aus der ganzen Welt anzieht, um an Rennen, Shows und sozialen Aktivitäten rund um die Welt von Ducati teilzunehmen.
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