Galleria Vittorio Emanuele II
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Die Galleria Vittorio Emanuele II, im Herzen von Mailand gelegen, ist weit mehr als nur ein einfacher Einkaufspassage: Sie ist ein Denkmal der Moderne des 19. Jahrhunderts und ein Symbol für die Eleganz Mailands. Eröffnet im Jahr 1877 und entworfen vom Architekten Giuseppe Mengoni, repräsentiert die Galerie eines der ersten Beispiele für ein überdachtes Einkaufszentrum weltweit, ein Werk, das Architektur, Kunst und Funktionalität in einer harmonischen und monumentalen Einheit vereint.
Die Galerie ist nach Vittorio Emanuele II., dem ersten König von Italien, benannt und wurde in einer Zeit großer Veränderungen für die Stadt Mailand erbaut. Italien war gerade erst vereint worden, und Mailand, mit seinem industriellen und kulturellen Aufschwung, entwickelte sich zu einem der wichtigsten Zentren des neuen Königreichs. Die Galerie wurde nicht nur als Handelsort konzipiert, sondern auch als Symbol der nationalen Einheit und des wirtschaftlichen Fortschritts.
Architektonisch gesehen ist die Galleria Vittorio Emanuele II ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und des Designs. Ihre kreuzförmige Struktur wird von einer majestätischen Kuppel aus Eisen und Glas überragt, die 47 Meter hoch ist und es ermöglicht, dass das natürliche Licht das Innere überflutet, wodurch ein Effekt von Helligkeit und Leichtigkeit entsteht. Die vier Arme der Galerie verbinden den Domplatz mit dem Scala-Platz und schaffen einen fließenden und kontinuierlichen Übergang zwischen zwei der ikonischsten Orte Mailands.
Die Innenfassaden der Galerie sind mit eleganten Stuckarbeiten und Fresken verziert, die Allegorien der Kontinente und der wichtigsten menschlichen Aktivitäten wie Industrie, Landwirtschaft, Kunst und Wissenschaft darstellen. Diese dekorativen Elemente verleihen nicht nur der Architektur Schönheit, sondern spiegeln auch den Innovationsgeist und das Vertrauen in den Fortschritt dieser Zeit wider.
Der Bodenbelag der Galerie, der aus Mosaik besteht, ist ein weiteres charakteristisches Element. In der Mitte des Oktogons unter der Kuppel befindet sich das Wappen der Stadt Turin, das einen Stier darstellt und Gegenstand einer kuriosen Tradition geworden ist: Es wird gesagt, dass es Glück bringt, sich dreimal mit der Ferse auf den Genitalien des Stiers zu drehen. Diese Geste, die von Generationen von Mailändern und Touristen wiederholt wurde, hat Spuren auf dem Bodenbelag hinterlassen und zeugt von der Vitalität und Beliebtheit des Ortes.
Die Galleria Vittorio Emanuele II war schon immer ein Anziehungspunkt für Luxusshopping und hochwertige Gastronomie. Seit ihrer Eröffnung beherbergt sie Geschäfte renommierter Marken, historische Cafés wie das Caffè Biffi und renommierte Restaurants, die eine exklusive und raffinierte Atmosphäre schaffen. Heute ist die Galerie weiterhin ein Anziehungspunkt für Shopping- und Gastronomieliebhaber, mit Modeboutiquen, Juwelieren und Buchhandlungen neben Gourmetrestaurants und trendigen Cafés.
Die Geschichte der Galerie ist auch von tragischen und symbolischen Momenten geprägt. Ihr Designer, Giuseppe Mengoni, starb unter mysteriösen Umständen kurz vor der Eröffnung, als er von einem Gerüst fiel. Dieses dramatische Ereignis verleiht der Geschichte der Galerie eine Aura von Geheimnis und Legende, die sie zu einem Ort von Geschichten und Erinnerungen für die Stadt Mailand macht.
Neben ihrer kommerziellen Rolle hat die Galleria Vittorio Emanuele II immer auch eine soziale und kulturelle Funktion gehabt. Sie ist ein Treffpunkt und Spazierort für die Mailänder, ein städtisches Wohnzimmer, in dem sich Geschichten und Beziehungen verweben. Während wichtiger Ereignisse der Stadt wie der Modewoche oder dem Möbelsalon erwacht die Galerie zu Leben mit Veranstaltungen, Modenschauen und künstlerischen Installationen und wird zu einer Bühne unter freiem Himmel.
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