Joan Miró-Stiftung

Europa,
Spanien,
Barcelona,
Montjuïc
Die Fundació Joan Miró, die sich auf dem Montjuïc in Barcelona befindet, ist eines der wichtigsten kulturellen Zentren für moderne und zeitgenössische Kunst. Gegründet im Jahr 1975 von Miró selbst in Zusammenarbeit mit dem Architekten Josep Lluís Sert, hat die Stiftung das Ziel, das Werk des katalanischen Künstlers und anderer zeitgenössischer Schöpfer zu fördern. Das Gebäude, das die Stiftung beherbergt, ist ein Beispiel für rationalistischen modernistischen Architektur, das harmonisch in die natürliche Landschaft des Montjuïc integriert ist. Sert, ein persönlicher Freund von Miró, entwarf die Struktur mit besonderem Augenmerk auf Licht und offene Räume, um eine Umgebung zu schaffen, die die Betrachtung und Interaktion mit der Kunst fördert. Der Bau begann 1972 und wurde 1975 abgeschlossen und spiegelt die mediterrane Ästhetik wider, mit der Verwendung von einfachen Formen, klaren Linien und großen Terrassen. Die ständige Sammlung der Stiftung umfasst über 10.000 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Textilien. Dieses umfangreiche Erbe ist das Ergebnis von Spenden von Miró selbst und anderen Sammlern wie Joan Prats und Kazumasa Katsuta. Zu den bedeutendsten Werken der Sammlung gehören “Pintura (L’ampolla de vi)” von 1924, “Personatge” von 1934 und “Dona somiant l’evasió” von 1945, die Mirós stilistische Entwicklung und Experimente mit verschiedenen Materialien und Techniken zeigen. Neben Ausstellungen organisiert die Stiftung Konferenzen, Workshops, Filmvorführungen und andere kulturelle Veranstaltungen, die den interdisziplinären Dialog und die künstlerische Bildung fördern. Die Bibliothek und das Dokumentationszentrum der Stiftung sind wertvolle Ressourcen für Wissenschaftler und Forscher mit einer umfangreichen Sammlung von Büchern, Katalogen und Dokumenten zur modernen und zeitgenössischen Kunst. Ein interessantes Anekdote betrifft die offizielle Eröffnung der Stiftung am 18. Juni 1976, nur wenige Monate nach dem Tod von Franco. Dieses symbolische Ereignis markierte einen Neuanfang für die katalanische Kultur und bedeutete das Ende einer Ära der Unterdrückung und den Beginn einer neuen Phase künstlerischen Ausdrucks und kultureller Freiheit. Im Laufe der Jahre ist die Fundació Joan Miró weiter gewachsen und hat sich weiterentwickelt. Im Jahr 1988 wurde die Stiftung erheblich erweitert, um der wachsenden Anzahl von Werken und Aktivitäten gerecht zu werden, mit der Hinzufügung neuer Ausstellungsräume und multifunktionaler Räume. Diese Erweiterung, geleitet vom Architekten Jaume Freixa, hat die Integrität des ursprünglichen Designs von Sert bewahrt und die neuen Strukturen harmonisch in das bestehende Gebäude integriert. Im Jahr 2016, anlässlich des vierzigsten Jahrestages der Stiftung, wurde eine neue Anordnung der ständigen Sammlung vorgestellt, mit der Aufnahme neuer Werke und einer erneuerten Ausstellung, die einen vielschichtigen Blick auf Mirós Werk bietet. Diese Aktualisierung hat dazu beigetragen, das Erbe der Stiftung weiter zu würdigen und den Besuchern ein noch reichhaltigeres und einnehmenderes Erlebnis zu bieten.
Mehr lesen