Kirche Santa Maria dell'Anima
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Rione V - Ponte
Die Kirche Santa Maria dell’Anima im Viertel Ponte in Rom ist ein wichtiges Beispiel für Renaissance-Architektur und dient als Nationalkirche der deutschen Gemeinde in Rom. Im 14. Jahrhundert als Oratorium des deutschen Hospizes gegründet, wurde die Kirche im Jahr 1500 anlässlich des Jubiläums wieder aufgebaut, aber erst 1542 geweiht.
Die neue Kirche, die unter der Leitung von Johannes Burckardt begann, sollte den gotischen Stil Nordeuropas widerspiegeln, indem sie die Höhe der Säulen und die Tiefe der Seitenschiffe beibehielt. Die von Andrea Sansovino entworfene und von Giuliano da Sangallo vollendete Fassade ist jedoch im rein italienischen Renaissancestil gehalten. Im Inneren beherbergt die Kirche zahlreiche Kunstwerke, darunter das Grabmal von Papst Adrian VI. und die Kapelle der Markgrafen von Brandenburg.
Die Kirche wurde im Laufe der Geschichte mehrfach geplündert, darunter während der napoleonischen Besatzung, als die Sakristei als Stall genutzt wurde. Dennoch wurde die Kirche kontinuierlich restauriert und gepflegt und dient weiterhin als spiritueller und kultureller Bezugspunkt für die deutsche Gemeinde und darüber hinaus.
Zu den bedeutendsten Werken in der Kirche gehört das Altarbild “Heilige Unterhaltung mit den Heiligen Markus und Jakobus” von Giulio Romano, das ursprünglich für die Fugger-Kapelle gemalt wurde. Darüber hinaus ist das Grabmal von Papst Adrian VI., geschaffen von Angelo di Mariano und entworfen von Baldassarre Peruzzi, ein wichtiges Zeugnis der Renaissance-Skulptur.
Die Kapelle der Markgrafen von Brandenburg, die vom Kardinal Johann Albrecht von Brandenburg gewünscht wurde, ist ein Meisterwerk, das von Francesco Salviati freskiert wurde und Szenen wie Pfingsten und die Auferstehung zeigt. Die Dekoration ist in drei Streifen unterteilt, von denen jeder einen Teil der religiösen und persönlichen Geschichte des Kardinals erzählt.
Die Kirche beherbergt auch zwei Orgeln, die 1990 vom Österreicher Gerhard Hradetzky gebaut wurden. Die Hauptorgel befindet sich auf der Empore im rechten Seitenschiff und verfügt über 23 Register auf zwei Manualen und Pedal. Eine mobile positive Orgel, ebenfalls mechanisch, hat vier Register und ein einziges Manual, ohne Pedal.
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