Kirche von San Ginés
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Die Kirche San Ginés, die sich in der Calle Arenal im Herzen von Madrid befindet, ist eine der ältesten Kirchen der Stadt, mit einer Geschichte, die mindestens bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht. Gewidmet dem Heiligen Ginés von Arlés, Schutzpatron der Notare und Sekretäre, hat diese Kirche im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen und Restaurierungen erlebt und ist zu einem religiösen und kulturellen Bezugspunkt geworden.
Das heutige Gebäude, das im Jahr 1645 in seiner aktuellen Form wieder aufgebaut wurde, steht an einem Ort, an dem seit dem Mittelalter Kultstätten existierten, als hier eine mozarabische Kapelle stand. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche im barocken Stil unter der Leitung des Architekten Juan Ruiz und mit späteren Beiträgen von Lorenzo de San Nicolás neu erbaut. Diese Restaurierung war aufgrund eines Geländeabrutschs im Jahr 1642 erforderlich. Die Fassade, die nach einem Brand im Jahr 1870 von José María Aguilar wieder aufgebaut wurde, ist schlicht, aber beeindruckend, mit einem Turmcampanile, der eines der erkennbarsten Elemente der Struktur ist.
Im Inneren hat die Kirche einen lateinischen Kreuzgrundriss mit einem Hauptschiff und zwei Seitenschiffen, die durch Rundbögen getrennt sind. Die Seitenkapellen sind reich verziert und beherbergen eine Reihe von wertvollen Kunstwerken. Besonders hervorzuheben ist “Die Tempelreinigung” von El Greco, auch bekannt als “Die Vertreibung der Händler aus dem Tempel”. Dieses Gemälde, das als eines der besten Werke des kretischen Meisters gilt, kann zu bestimmten Zeiten in der Kirche bewundert werden.
Weitere bedeutende Künstler, die zur Dekoration der Kirche beigetragen haben, sind Alonso Cano mit seinem “Christus der Demut” und Francisco Rizi, Autor des “Märtyrertods des Heiligen Ginés von Arlés”. Die Kapelle des Allerheiligsten Christus der Erlösung, die 1651 unter der Leitung von Juan Ruiz begonnen und 1659 fertiggestellt wurde, ist ein weiteres architektonisches Juwel, gekennzeichnet durch einen lateinischen Kreuzgrundriss und eine Kuppel, die mit Fresken von José Sánchez Villamandos verziert ist.
Im Laufe seiner Geschichte hat die Kirche drei bedeutende Brände erlebt: zwei im 18. Jahrhundert und einen im Jahr 1824. Letzterer war besonders verheerend und erforderte eine umfangreiche Rekonstruktion unter der Leitung von Juan Antonio Cuervo, die 1826 abgeschlossen wurde. Nach dem Spanischen Bürgerkrieg waren weitere Restaurierungen erforderlich, um die erlittenen Schäden zu beheben. Ein kurioses Element, das man im Inneren der Kirche finden kann, ist ein ausgestopftes Krokodil, das angeblich aus Amerika während der Herrschaft der Katholischen Könige, Ferdinand und Isabella, gebracht wurde. Dieses exotische Objekt fügt der Geschichte der Kirche einen Hauch von Mystik und Faszination hinzu und macht sie für Besucher noch interessanter.
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