Kloster Santa Maria delle Grotte

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La Cartuja
Das Kloster Santa Maria de las Cuevas, auch bekannt als Kartäuserkloster, ist einer der emblematischsten und geschichtsträchtigsten Orte in Sevilla. Es befindet sich auf der Isla de la Cartuja, entlang des Flusses Guadalquivir, und hat zahlreiche Transformationen erlebt, die es zu einem kulturellen und künstlerischen Bezugspunkt der Stadt gemacht haben. Die Gründung des Klosters geht auf das Jahr 1400 zurück, als der Erzbischof von Sevilla, Gonzalo de Mena, es errichtete. Der Legende nach wurde das Gelände ursprünglich von maurischen Töpfern genutzt, um Ton abzubauen und Öfen zu bauen. Gerade in einer dieser Höhlen wurde ein Bild der Jungfrau Maria gefunden, was zur Errichtung einer Kapelle zu Ehren von Santa Maria de las Cuevas führte. Ursprünglich für die Kartäusermönche bestimmt, wuchs das Kloster an Bedeutung und Reichtum und wurde zu einem spirituellen und kulturellen Zentrum von großer Bedeutung. Das Kloster ist ein perfektes Beispiel für gotische und mudéjarische Architektur, mit Renaissanceeinflüssen im Laufe der Jahrhunderte. Die Hauptkirche mit ihren hohen Gewölben und kunstvollen Dekorationen ist ein Meisterwerk der Eleganz und Spiritualität. Die reich verzierten Seitenkapellen beherbergen wichtige Werke sakraler Kunst und Gräber von adligen Familien aus Sevilla. Eines der faszinierendsten Aspekte des Klosters ist seine Verbindung zu Christoph Kolumbus. Nach seinem Tod im Jahr 1506 wurden die Überreste von Kolumbus zunächst im Kloster beigesetzt, bevor sie nach Santo Domingo überführt wurden. Diese historische Verbindung verleiht dem Ort eine Aura internationaler Bedeutung und zeugt von der Zeit der großen geografischen Entdeckungen. Im 16. Jahrhundert erlebte das Kloster eine Zeit großer Prosperität, auch dank der Unterstützung von Mäzenen wie der Familie Enríquez de Ribera. Mit dem Aufkommen der napoleonischen Kriege und der anschließenden Beschlagnahme kirchlicher Güter im 19. Jahrhundert erlitt das Kloster jedoch einen Niedergang. Im Jahr 1836, mit der Säkularisierung kirchlicher Güter, wurde der Ort von den Mönchen verlassen und von Charles Pickman, einem britischen Unternehmer, gekauft, der ihn in eine Keramikfabrik umwandelte. Die Fabrik, bekannt als La Cartuja de Sevilla, wurde für die Herstellung hochwertiger Keramik berühmt, die in ganz Europa und Lateinamerika exportiert wurde. Im Jahr 1964 wurde das Kloster zum Nationaldenkmal erklärt, und anlässlich der Weltausstellung von 1992 wurde es restauriert, um den Königlichen Pavillon zu beherbergen. Seit 1997 beherbergt das Kloster das Centro Andaluz de Arte Contemporáneo (CAAC), eine Institution zur Förderung und Erhaltung zeitgenössischer Kunst. Dies hat zu einem neuen Leben für den Ort geführt, der zu einem Treffpunkt für Künstler, Wissenschaftler und Kunstliebhaber geworden ist. Das Kloster ist von gepflegten Gärten umgeben, die einst von den Mönchen zur Anpflanzung von Heil- und Nahrungspflanzen genutzt wurden. Diese grünen Oasen bieten einen Ort der Ruhe und Gelassenheit und laden die Besucher zum Spazierengehen und Nachdenken ein. Die Gärten werden auch für Kunstinstallationen und Outdoor-Veranstaltungen genutzt, was zu einer dynamischen und anregenden Atmosphäre beiträgt. Eine interessante Anekdote betrifft die Entdeckung des Schatzes von Carambolo im Jahr 1958 während der Ausgrabungsarbeiten für den Bau eines Wassertanks. Diese außergewöhnliche Sammlung von Gold- und Silberschmuck aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. wurde zufällig entdeckt und der tartessischen Kultur zugeschrieben. Der Schatz ist eine der bedeutendsten archäologischen Entdeckungen Spaniens und bietet einen wertvollen Einblick in den Reichtum und das handwerkliche Können dieser antiken Zivilisation.
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