La Rambla
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Die Rambla von Barcelona ist mehr als nur eine Straße; es ist ein lebendiges Mikrokosmos, der die Essenz der katalanischen Stadt einfängt, ein Ort, an dem Geschichte, Kultur, Kunst und das tägliche Leben in einem kontinuierlichen Energiefluss miteinander verflochten sind. Diese berühmte Allee, die sich über 1,2 Kilometer von der Plaça de Catalunya bis zum alten Hafen erstreckt, ist eine der wichtigsten touristischen und kulturellen Hauptverkehrsadern Barcelonas.
Die Geschichte der Rambla reicht bis ins Mittelalter zurück, als es ein saisonaler Fluss (im Arabischen bedeutet “ramla” “sandige Flussbetten”) war, der entlang der Stadtmauern verlief. Im Laufe der Zeit wurde der Fluss überdeckt und zu einer Fußgängerstraße umgestaltet. Das Urbanisierungsprojekt begann im 18. Jahrhundert, als die mittelalterlichen Mauern abgerissen wurden, um Platz für städtisches Wachstum zu schaffen. Im 19. Jahrhundert wurde die Rambla zu einer eleganten baumbestandenen Allee, einem Ort des Spaziergangs und Treffpunkts für das bürgerliche Barcelonas.
Heute ist die Rambla in verschiedene Abschnitte unterteilt, jeder mit seiner eigenen charakteristischen Eigenschaft. Die Rambla de Canaletes, der erste Abschnitt in der Nähe der Plaça de Catalunya, ist nach dem Brunnen von Canaletes benannt, einem kleinen schmiedeeisernen Brunnen, der für eine Legende berühmt ist, die besagt, dass jeder, der aus seinem Wasser trinkt, sicher nach Barcelona zurückkehren wird. Die Rambla dels Estudis, benannt nach einer alten Universität, beherbergt historische und kulturelle Gebäude wie die Reial Acadèmia de Ciències i Arts.
Die Rambla de Sant Josep, auch bekannt als Rambla de les Flors, ist berühmt für ihre lebhaften Blumenmärkte. Dieser Abschnitt beherbergt auch den Mercat de Sant Josep, besser bekannt als La Boqueria, einen der berühmtesten und buntesten Lebensmittelmärkte der Welt, wo frische Produkte, Gewürze, Süßigkeiten und kulinarische Spezialitäten aller Art zu finden sind. Die Rambla dels Caputxins ist nach dem alten Kapuzinerkloster benannt und beherbergt das Gran Teatre del Liceu, das wichtigste Opernhaus Barcelonas, das 1847 eröffnet wurde. Schließlich beherbergt die Rambla de Santa Mònica, die am Mirador de Colom, dem Denkmal für Christoph Kolumbus, endet, zahlreiche Kunstgalerien und kulturelle Räume.
Künstlerisch betrachtet ist die Rambla ein Freiluftmuseum. Straßenkünstler tragen mit ihren Performances, Gemälden und lebenden Skulpturen dazu bei, eine einzigartige und dynamische Atmosphäre zu schaffen. Die Rambla beherbergt auch Mosaike von Joan Miró, die in den Boden in der Nähe des Liceu eingelassen sind, und die Boqueria, die nicht nur ein Markt, sondern auch ein lebendiges kulinarisches Kunstwerk ist. Eine interessante Anekdote betrifft das Casa dels Paraigües (Haus der Regenschirme), ein historisches Gebäude an der Rambla, das für seine Fassade mit Regenschirmen und einem schmiedeeisernen Drachen bekannt ist. Dieses Gebäude, das 1858 erbaut wurde, beherbergte ursprünglich einen Laden für Regenschirme und Spazierstöcke, Symbole für die Eleganz der Zeit.
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