Museum der Fotografie in Reykjavik
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Das Reykjavík Museum of Photography, das sich im Herzen der isländischen Hauptstadt befindet, ist ein wichtiger Anlaufpunkt für alle, die sich für Fotografie und ihre Entwicklung interessieren. Gegründet im Jahr 1981, hat das Museum eine beeindruckende Sammlung von etwa fünf Millionen Fotografien aus der Zeit von 1860 bis heute zusammengetragen. Diese umfangreiche Sammlung umfasst Aufnahmen von professionellen und Amateurfotografen und deckt eine Vielzahl von Themen ab, die die isländische Kultur und Gesellschaft im Laufe der Zeit widerspiegeln.
Die Mission des Museums ist zweigleisig: Einerseits soll das isländische fotografische Erbe bewahrt werden, andererseits soll zeitgenössische Fotografie gefördert werden. Jedes Jahr veranstaltet das Museum etwa drei Hauptausstellungen und über zehn kleinere Ausstellungen, die sowohl etablierten als auch aufstrebenden Künstlern eine Plattform bieten. Zu den bedeutendsten Ausstellungen gehören solche, die berühmten Fotografen wie Henri Cartier-Bresson, Mary Ellen Mark und Marc Riboud gewidmet sind und ein breites internationales Publikum anziehen.
Die Sammlungen des Museums beschränken sich nicht nur auf Porträts und Landschaftsfotografien, sondern umfassen auch industrielle, Werbe- und Pressebilder und bieten so einen umfassenden Einblick in die visuelle Geschichte Islands. Zu den Schätzen gehören Familienalben und Porträtfotografien, die nicht nur den Alltag dokumentieren, sondern auch die großen sozialen und politischen Veränderungen des Landes. Beispielsweise zeigen die Fotos des Hafens von Reykjavík im Juli 1945, aufgenommen von Sigurhans Vignir, den bewegenden Moment der Rückkehr der Isländer aus Skandinavien nach dem Zweiten Weltkrieg, ein Ereignis von großer historischer und emotionaler Bedeutung.
Das Museum ist auch bekannt für sein Engagement in der Erforschung und Veröffentlichung von Büchern, die verschiedene Aspekte der isländischen Fotografie vertiefen. Ein bedeutendes Beispiel ist das Buch “Móðirin í íslenskum ljósmyndum” (Mütter in isländischen Fotografien), das die Rolle der Mütter in der Gesellschaft durch die Linse der Kamera erkundet.
Neben den Ausstellungen bietet das Reykjavík Museum of Photography eine Vielzahl von Veranstaltungen und Bildungsaktivitäten wie Konferenzen, Workshops und Führungen an. Diese Veranstaltungen sind darauf ausgelegt, sowohl das lokale Publikum als auch Touristen einzubeziehen und einzigartige Möglichkeiten zu bieten, mehr über Fotografie und die isländische Geschichte zu erfahren. Eine der jüngsten interessanten Veranstaltungen war die Ausstellung “Lament for a Horse” von Hlynur Pálmason, die auch einen öffentlichen Künstlergespräch einschloss und das Engagement des Museums für den Dialog zwischen Künstlern und Besuchern zeigte.
Das Museum ist Teil des Reykjavík City Museum, einer Institution, die vier weitere Museen an verschiedenen Standorten in der Stadt umfasst, die jeweils auf ein eigenes Spezialgebiet spezialisiert sind und so ein reiches kulturelles Netzwerk schaffen. Der Sitz des Museums befindet sich in der Tryggvagata 15, in zentraler Lage, die es für alle leicht zugänglich macht.
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