Nationalbibliothek von Frankreich

Europa,
Frankreich,
citta, Paris,
XIII arrondissement
Die Nationalbibliothek Frankreichs (Bibliothèque nationale de France, BnF) ist einer der wichtigsten Orte der Kultur und des Wissens der Welt, eine wahre Institution, die den Reichtum des französischen literarischen und dokumentarischen Erbes verkörpert. Mit Standorten in verschiedenen Teilen von Paris, darunter der monumentale Komplex François-Mitterrand, ist die BnF ein Ort des Studiums, der Forschung und der Bewahrung, ein Symbol für die kulturelle Geschichte Frankreichs. Die Ursprünge der BnF reichen bis ins Mittelalter zurück, als sie 1368 von Karl V. als königliche Bibliothek gegründet wurde. Anfangs umfasste die Sammlung Handschriften, seltene Bücher und andere kostbare Dokumente, die von den französischen Monarchen gesammelt wurden. Diese königliche Bibliothek befand sich im Louvre-Palast, der damals als Residenz der Herrscher diente. Mit der Französischen Revolution wurde die Bibliothek zu einer Nationalbibliothek, die für die Öffentlichkeit zugänglich und für alle zugänglich war, was die Demokratisierung des Wissens symbolisierte. Einer der ikonischsten Orte der BnF ist zweifellos der Richelieu-Standort im Herzen von Paris. Dieses historische Gebäude, das seit Jahrhunderten die Bibliothek beherbergt, ist ein Meisterwerk der neoklassischen Architektur. Im Inneren befindet sich der berühmte Labrouste-Saal mit seiner Kuppeldecke, die von schlanken Säulen getragen wird, ein Raum, der jeden inspiriert und verzaubert, der ihn betritt. Der Labrouste-Saal wurde kürzlich restauriert, um seine ursprüngliche Schönheit wiederherzustellen und an moderne Anforderungen anzupassen. In den 1990er Jahren wurde mit dem Anstieg der Sammlungen und der Notwendigkeit von angemesseneren Räumlichkeiten der neue Standort François-Mitterrand im XIII. Arrondissement errichtet. Dieser Komplex, der 1996 eröffnet wurde, ist ein Beispiel für zeitgenössische Architektur, entworfen vom Architekten Dominique Perrault. Der François-Mitterrand-Standort zeichnet sich durch seine vier Türme in Form eines offenen Buches aus, die das ständig wachsende Wissen symbolisieren. Die Türme beherbergen Millionen von Bänden, während die unterirdischen Räume umfangreiche Lager und moderne, funktionale Lesesäle beherbergen. Die BnF besitzt eine der reichsten und vielfältigsten Sammlungen der Welt mit über 40 Millionen Dokumenten. Darunter befinden sich mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln, seltene Bücher, Karten, Drucke, Fotografien, Musikpartituren und digitale Archive. Jedes Jahr wird die Bibliothek durch neue Erwerbungen und Spenden weiter bereichert und behält ihre Rolle als Hüter des kulturellen und literarischen Erbes Frankreichs bei.
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