Palatin-Stadion

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Das Palatin-Stadion, auch bekannt als Domitian-Stadion oder Palatin-Hippodrom, ist eine imposante Struktur auf dem Palatin-Hügel in Rom, Teil des weitläufigen Komplexes des kaiserlichen Palastes. Erbaut zwischen 81 und 92 n. Chr. während der Herrschaft des Kaisers Domitian, stellte das Stadion eine wesentliche Komponente der Domus Augustana dar, der privaten Residenz des Kaisers. Sein Bau spiegelte Domitians Ambitionen wider, einen Raum sowohl für körperliche Betätigung als auch für spektakuläre Veranstaltungen zu schaffen, obwohl sein genauer Verwendungszweck unter den Gelehrten umstritten bleibt. Das Stadion misst etwa 160 Meter Länge und 48 Meter Breite, eine Größe, die, obwohl ähnlich wie die von Zirkussen, zu klein für Wagenrennen war. Dies führte viele Historiker dazu zu glauben, dass es hauptsächlich als privater Garten und für Fußrennenveranstaltungen genutzt wurde, anstatt für Wagenrennen. Die Struktur war auf drei Seiten von einem zweistöckigen Säulengang umgeben, gestützt von Säulen aus farbigem Marmor, der einen spektakulären Blick auf die darunter liegende Arena und die umliegende Landschaft bot. Die Architektur des Palatin-Stadions war durch eine große Exedra auf der östlichen Seite gekennzeichnet, die mit Skulpturen und Brunnen verziert war und als Mittelpunkt des Gartens diente. Die Brunnen und Statuen, von denen viele jetzt in römischen Museen aufbewahrt werden, trugen dazu bei, eine luxuriöse und entspannende Umgebung für den Kaiser und seine Gäste zu schaffen. Diese Art von Garten-Stadion war eine Innovation von Domitian, der ein ähnliches Konzept auch in seiner Villa in den Albaner Bergen nachbildete. Das Stadion, Teil des weitläufigen Palastkomplexes von Domitian, war der letzte Abschnitt des Palastes, der gebaut wurde, und ersetzte ältere Gebäude aus der Zeit Neros. Der gesamte Palastkomplex war ein Symbol der kaiserlichen Macht, wobei die Domus Flavia als öffentlicher Bereich und die Domus Augustana als private Residenz dienten. Der Bau des Palastes und des Stadions auf dem Palatin war auch eine Erklärung von Macht und Kontinuität, die sich auf die mythischen Wurzeln Roms und die Geschichte seiner frühen Könige bezog. Die archäologischen Ausgrabungen des 18. und 19. Jahrhunderts haben einen Großteil der Struktur ans Licht gebracht, was es ermöglicht, die Komplexität und Pracht des Stadions zu schätzen. Allerdings wurde der Ort auch geplündert und beschädigt, was einige Teile des Gebäudes beeinträchtigt hat. Heute können die Überreste des Palatin-Stadions besichtigt werden, wobei die Fundamente und einige der originalen Säulen noch sichtbar sind. Eine interessante Kuriosität betrifft die Nutzung des Stadions während der Severer-Zeit. Es ist bekannt, dass während dieser Zeit das Stadion für Sportveranstaltungen genutzt wurde, was darauf hindeutet, dass der Ort weiterhin eine wichtige Funktion im öffentlichen und privaten Leben der römischen Kaiser hatte.
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