Pantheon
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Rione IX - Pigna
Das Pantheon in Rom, das sich im Stadtviertel Pigna befindet, ist eines der außergewöhnlichsten und am besten erhaltenen Gebäude der Antike. Ursprünglich im Jahr 27 v. Chr. von Marcus Vipsanius Agrippa, dem Schwiegersohn des Kaisers Augustus, erbaut, wurde es allen Gottheiten gewidmet. Das Gebäude wurde unter Kaiser Hadrian zwischen 112 und 124 n. Chr. umfangreich restauriert und erhielt die Form, die wir heute kennen.
Das Pantheon ist berühmt für seine imposante halbkugelförmige Betonkuppel, die immer noch die größte der Welt ist, die aus diesem Material hergestellt wurde. Die Kuppel zeichnet sich durch das zentrale Okulus aus, eine kreisförmige Öffnung mit einem Durchmesser von 9 Metern, die es ermöglicht, dass natürliches Licht das Innere des Gebäudes beleuchtet. Die Höhe des Gebäudes, gemessen vom Okulus zum Boden, entspricht dem Durchmesser der Kuppel und folgt den klassischen Kriterien von Gleichgewicht und architektonischer Harmonie.
Die Architektur des Pantheon kombiniert einen rechteckigen Pronaos mit korinthischen Säulen, die ein dreieckiges Giebeldach tragen, mit einer runden Zelle namens Rotunde. Diese Struktur war für die damalige Zeit innovativ und beeindruckt weiterhin durch ihre Größe und ingenieurtechnische Perfektion. Die Wände der Rotunde sind dick und von acht großen Säulen unterbrochen, die das Gewicht der Kuppel tragen.
Die Fassade des Pantheon trägt eine Inschrift, die den ursprünglichen Bau Marcus Agrippa zuschreibt, obwohl der aktuelle Tempel das Ergebnis der hadrianischen Rekonstruktion ist. Dieses Detail spiegelt den Respekt der alten Römer für Traditionen und das Erbe der Vergangenheit wider.
Im 7. Jahrhundert wurde das Gebäude vom byzantinischen Kaiser Phokas an Papst Bonifatius IV. geschenkt und in eine christliche Kirche umgewandelt, die der Heiligen Maria der Märtyrer gewidmet ist. Diese Weihe als christliche Basilika hat es dem Pantheon ermöglicht, relativ unversehrt den Plünderungen und Veränderungen zu überstehen, die viele andere Gebäude im antiken Rom erlitten haben. Heute ist das Pantheon immer noch eine funktionierende Kirche und genießt den Rang einer kleinen Basilika.
Im Inneren des Pantheon befinden sich die Gräber wichtiger historischer Persönlichkeiten, darunter die Könige von Italien Viktor Emanuel II. und Umberto I., sowie der berühmte Renaissancekünstler Raffael. Diese Gräber fügen dem Gebäude eine weitere Schicht historischer und kultureller Bedeutung hinzu.
Die architektonische Wirkung des Pantheon war weitreichend und dauerhaft und inspirierte im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Gebäude, darunter die Rotunde in Vicenza, entworfen von Andrea Palladio, und die Basilika des Petersdoms im Vatikan. Seine harmonische Struktur und sein innovatives Design haben das Pantheon zu einem Referenzmodell für Architekten auf der ganzen Welt gemacht.
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