Pfarrkirche im historischen Zentrum von Budapest

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Die Inner City Parish Church in Budapest, offiziell bekannt als die Kirche der seligen Jungfrau Maria, ist ein lebendiges Zeugnis der reichen und komplexen Geschichte der Stadt. Diese Kirche im Herzen von Pest ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Ort von außergewöhnlichem historischem und architektonischem Wert. Die Kirche wurde auf den Fundamenten eines römischen Lagers aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. erbaut und bewahrt noch heute sichtbare Reste aus der römischen Zeit durch ein Fenster im Boden. Im 10. Jahrhundert, während der Herrschaft von Stephan I., wurde eine Kirche zu Ehren der Jungfrau Maria auf diesen Ruinen errichtet. Dieser heilige Ort war im Laufe der Zeit Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse, wie der Wahl von Matthias Corvinus zum König von Ungarn im Jahr 1458, die innerhalb ihrer Mauern stattfand, gefolgt von der anschließenden Volksratifizierung auf der gefrorenen Donau. Während der türkischen Besatzung im 16. Jahrhundert wurde die Kirche in eine Moschee umgewandelt und einige Elemente aus dieser Zeit, wie das Mihrab im Chor, sind noch sichtbar. Nach der Befreiung von den Türken im Jahr 1686 wurde die Kirche einer Reihe von Transformationen unterzogen, die in den barocken Wiederaufbau nach dem großen Brand von 1723 gipfelten. Der Architekt János György Paur leitete die Wiederaufbauarbeiten zwischen 1725 und 1739 und verlieh der Kirche ihr heutiges barockes Aussehen mit neoklassischen Einflüssen im Inneren. Die Kirche beherbergt zahlreiche Kunstwerke und Reliquien. Eines der bemerkenswertesten ist der neugotische Holzpult, der im 19. Jahrhundert geschaffen wurde, und ein Fresko der Jungfrau Maria aus dem 14. Jahrhundert, das bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 2010 entdeckt wurde. Weitere interessante Elemente sind das marmorne Grabmal von 1828 des ungarischen Bildhauers István Ferenczy und der Hauptaltar, der mit glasierten Fliesen der Zsolnay-Manufaktur verziert ist und 1948 nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde. Die Kirche hat auch eine bedeutende musikalische Bedeutung: Im 19. Jahrhundert lebte Franz Liszt im benachbarten Pfarrhaus und dirigierte viele seiner Werke in der Kirche. Heute finden regelmäßig Konzerte statt, darunter die jährliche Aufführung des Requiems von Mozart am 5. Dezember, dem Todestag des Komponisten. Bei archäologischen Ausgrabungen zwischen 2014 und 2015 wurden weitere römische und mittelalterliche Überreste ans Licht gebracht, die nun in der Unterkirche ausgestellt sind, die für diese Entdeckungen geschaffen wurde. Zu den aufbewahrten Schätzen gehört eine Reliquie des heiligen Ladislaus I., die in einem Renaissance-Tabernakel von 1507 aufbewahrt wird, das der Kirche von der Stadt Pest geschenkt wurde.
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