Pincio
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Der Pincio, einer der Hügel Roms, bietet eine der eindrucksvollsten Panoramablicke auf die ewige Stadt. Obwohl er nicht zu den berühmten sieben Hügeln gehört, spielte der Pincio in der Geschichte Roms sowohl in der Antike als auch in späteren Epochen eine bedeutende Rolle. Während der republikanischen und kaiserlichen Zeit war der Hügel als Collis Hortorum bekannt, der “Hügel der Gärten”, und beherbergte luxuriöse Villen und Gärten wichtiger römischer Familien wie den Luculli, den Sallustii und den Pompeii.
Der heutige Name leitet sich von der Familie Pincii ab, die das Gebiet im 4. Jahrhundert n. Chr. besetzte. Mit dem Beginn der Renaissance und des Barockzeitalters wurde der Pincio zu einem Gebiet städtischer und architektonischer Entwicklung. Im 19. Jahrhundert, während der französischen Besetzung Roms, verwandelte Giuseppe Valadier den Pincio in einen öffentlichen Park, indem er eine Reihe von baumbestandenen Alleen und Panoramaterrassen schuf, die auch heute noch zu beliebten Zielen für Spaziergänge und Entspannungsmomente gehören.Ein Höhepunkt des Pincio ist die Terrazza del Pincio, von der aus man einen spektakulären Blick auf die Piazza del Popolo und darüber hinaus genießen kann. Diese Terrasse ist mit dem darunter liegenden Platz durch eine Reihe von monumentalen Rampen und Treppen verbunden, die ebenfalls von Valadier stammen. Der Architekt entwarf auch das Layout der Gärten mit geschwungenen Wegen und grünen Bereichen, die eine Oase der Ruhe im Herzen Roms schaffen.Ein weiteres charakteristisches Element des Pincio ist der Obelisk, der inmitten der Gärten aufragt. Dieser römische Obelisk, der ursprünglich unter Kaiser Hadrian zu Ehren seines Favoriten Antinoo errichtet wurde, wurde 1822 von Papst Pius VII hierher verlegt. Der Obelisk ist nicht nur ein dekoratives Element, sondern auch ein Symbol für die geschichtsträchtige Vergangenheit Roms, die ägyptische und römische Elemente miteinander vermischt.Im Jahr 1873 beherbergte der Pincio eine faszinierende Erfindung: das Hydrometer, entworfen vom Dominikaner Giovanni Battista Embriaco. Diese Wasseruhr, die sich immer noch in den Gärten befindet, war eine der Attraktionen der Weltausstellung von Paris 1867, wo sie mehrere Preise gewann. Das Hydrometer repräsentiert den technologischen und wissenschaftlichen Einfallsreichtum der Zeit und fügt den Gärten des Pincio eine weitere Schicht historischen Interesses hinzu.Beim Spaziergang durch die Alleen des Pincio können Besucher zahlreiche Büsten berühmter Italiener bewundern, eine Initiative von Giuseppe Mazzini. Diese Büsten, die historische Persönlichkeiten, Schriftsteller und Wissenschaftler darstellen, sind entlang der baumbestandenen Alleen angeordnet und bilden eine Art Freiluftgalerie, die die italienische Kultur und Geschichte feiert.Der Pincio beherbergt auch die Villa Medici, Sitz der Französischen Akademie in Rom seit 1803. Diese Renaissancevilla mit ihren Gärten und prächtig dekorierten Räumen ist ein weiteres architektonisches Juwel des Hügels. Die Präsenz der Französischen Akademie hat dazu beigetragen, den Pincio zu einem kulturellen Zentrum von großer Bedeutung zu machen, das von Künstlern, Gelehrten und internationalen Besuchern frequentiert wird.
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