Stadtteil Santa Cruz

Europa,
Spanien,
Sevilla,
Santa Cruz
Das Barrio de Santa Cruz in Sevilla ist eines der faszinierendsten und geschichtsträchtigsten Viertel der Stadt. Ursprünglich im Mittelalter als Judería bekannt, das jüdische Viertel von Sevilla. Die engen Gassen und verwinkelten Gassen waren dazu gedacht, vor der brennenden Sonne des andalusischen Sommers zu schützen und haben ihren antiken Charme bis heute bewahrt. Das Herz des Viertels ist der Plaza de Santa Cruz, benannt nach der alten Kirche Santa Cruz, die auf den Ruinen einer Synagoge erbaut und während der Napoleonischen Kriege zerstört wurde. Der Platz beherbergt heute das Cruz de la Cerrajería, ein schmiedeeisernes Kreuz aus dem 17. Jahrhundert, das die religiöse Geschichte des Ortes ehrt. Die Straßen des Barrio de Santa Cruz sind voller malerischer Plätze und reizvoller Ecken. Der Plaza de Doña Elvira, geschmückt mit Orangenbäumen und Springbrunnen, ist einer der charmantesten Orte des Viertels. Es ist ein perfekter Ort für eine Pause in einem der vielen Cafés oder Restaurants im Freien. Ein weiterer bemerkenswerter Platz ist der Plaza de los Venerables, benannt nach dem Hospital de los Venerables Sacerdotes, das im 17. Jahrhundert als Residenz für ältere und kranke Priester gegründet wurde. Dieses Gebäude, entworfen vom renommierten Barockarchitekten Leonardo de Figueroa, beherbergt heute ein kulturelles und künstlerisches Zentrum. Eine der faszinierendsten Aspekte des Barrio de Santa Cruz ist seine Verbindung zur jüdischen Geschichte von Sevilla. Vor der Vertreibung der Juden aus Spanien im Jahr 1492 war das Viertel ein blühendes Zentrum von Kultur und Handel. Die Straßen, wie die Callejón del Agua, erzählen noch immer Geschichten aus jenen alten Zeiten. Diese Gasse, die parallel zu den Mauern des Real Alcázar verläuft, wurde genutzt, um Wasser zum königlichen Palast zu transportieren und ist heute einer der malerischsten Spaziergänge des Viertels. Die literarische und künstlerische Geschichte von Santa Cruz ist ebenso reich. Das Casa de Murillo in der Calle Santa Teresa war die Residenz des berühmten Malers Bartolomé Esteban Murillo, der der spanischen Barockkunst einen unvergesslichen Stempel aufgedrückt hat. Murillo ist auch auf dem Plaza de Santa Cruz begraben, wo eine Gedenktafel den Ruheort des Künstlers markiert. Das Barrio de Santa Cruz ist auch bekannt für sein lebendiges kulturelles Leben. In verschiedenen Tablaos im Viertel können Flamenco-Shows besucht werden, darunter das berühmte Tablao Flamenco de los Gallos. Diese Art von Show bietet ein eintauchendes Erlebnis in die andalusische Musiktradition, gekennzeichnet durch Tanz, Gesang und Gitarre. In unmittelbarer Nähe des Viertels befinden sich einige der emblematischsten Denkmäler von Sevilla. Die Kathedrale von Sevilla mit ihrer majestätischen Giralda und der Real Alcázar, ein noch in Betrieb befindlicher königlicher Palast, sind von Santa Cruz aus leicht zu erreichen und ein Muss für jeden Besucher. Obwohl das Viertel heute eine der Hauptattraktionen der Stadt ist, hat Santa Cruz seinen authentischen Charakter bewahrt. Die weißen Häuser mit den typischen andalusischen Innenhöfen, geschmückt mit bunten Blumen, bieten einen Einblick in das traditionelle Leben von Sevilla. Beim Spaziergang durch die Straßen kann man sich leicht in einem Labyrinth aus Geschichte, Kunst und Kultur verlieren, das dieses Viertel einzigartig macht.
Mehr lesen