Villa Mosconi Bertani

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Villa Mosconi Bertani, die in der malerischen Valpolicella liegt, ist ein Symbol für Geschichte, Kunst und Weinbautradition. Erbaut ab 1735 im Auftrag von Graf Giacomo Fattori und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von der Familie Mosconi fertiggestellt, repräsentiert diese Villa ein perfektes Beispiel für neoklassische Architektur inmitten einer romantischen Landschaft. Die Villa, die ein wichtiger literarischer Treffpunkt für Intellektuelle wie Ippolito Pindemonte war, ist heute ein kulturelles und produktives Zentrum von großer Bedeutung. Die Hauptstruktur der Villa erstreckt sich über drei Etagen, mit einer Fassade, die von einer doppelten architektonischen Ordnung geprägt ist: toskanisch im Erdgeschoss und ionisch im Obergeschoss. Der zentrale Teil der Fassade endet mit einem Giebel, der das Wappen der Familie Trezza beherbergt, über dem neun Statuen mythologischer Gottheiten stehen, die dem Bildhauer Lorenzo Muttoni zugeschrieben werden. Die Innenräume der Villa sind ebenso faszinierend, mit dem Saal der Musen als künstlerischem Mittelpunkt. Dieser Saal, der einst für Aufführungen der Opera Buffa und der Opera Seria genutzt wurde, ist mit Fresken geschmückt, die die Musen der Künste und die Allegorien der vier Jahreszeiten darstellen, Symbole für den Lauf der Zeit und den landwirtschaftlichen Zyklus. Die Fresken wurden von Künstlern aus der Emilia-Romagna geschaffen, darunter Prospero Pesci und Giuseppe Valliani. Ein weiteres charakteristisches Element der Villa Mosconi Bertani ist ihr romantischer englischer Park, der Ende des 18. Jahrhunderts von den Brüdern Giacomo und Guglielmo Mosconi entworfen wurde. Der Park erstreckt sich über acht Hektar und kombiniert Garten- und Waldelemente mit einem Teich, der von sieben Quellen auf dem Anwesen gespeist wird. Der Teich, umgeben von exotischen Pflanzen und künstlichen archäologischen Ruinen, beherbergt eine Insel, die über eine Holzbrücke erreichbar ist. Hier befindet sich auch ein Chalet, inspiriert von nordischen Konstruktionen und auf Anregung des Dichters Ippolito Pindemonte, der es als Ort für Lesen, Musik und Gesellschaftsspiele nutzte. Die Villa ist nicht nur ein architektonisches und landschaftliches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutendes Weingut. In ihren Kellern entstand 1936 der Amarone Classico della Valpolicella, ein weltberühmter Wein. Die Geschichte besagt, dass der Wein aus einem Fehler entstand: Ein Kellermeister ließ den Recioto zu lange gären, was zu einem trockeneren und bitteren Wein führte, der dann Amarone genannt wurde. Heute ist die Villa der Sitz des Weinguts Tenuta Santa Maria di Gaetano Bertani, das die Weinbautradition mit der Herstellung hochwertiger Weine fortsetzt.
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