Zentrum für Volkskunst und Tradition „Angeliki Hatzimichali“

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Das Museum für griechische Volkskunst, das sich im Viertel Plaka in Athen befindet, ist ein Fenster zur reichen kulturellen Tradition Griechenlands und spiegelt das tägliche Leben und die Handwerkspraktiken wider, die das Land vom 17. bis zum 20. Jahrhundert geprägt haben. Gegründet im Jahr 1918 als “Museum für griechisches Handwerk” von Georgios Drosinis, einem griechischen Dichter und Intellektuellen, zusammen mit einer Gruppe von Athener Akademikern, wurde das Museum 1923 in “Nationales Museum für dekorative Künste” umbenannt und erhielt seinen heutigen Namen im Jahr 1959. Das Museum ist in verschiedene Standorte unterteilt, von denen jeder einen spezifischen Teil der Sammlung beherbergt. Das Hauptgebäude in der Kydathinaion-Straße 17 ist das Herzstück des Museums. Dieses fünfstöckige Gebäude beherbergt Verwaltungsbüros, Bildungsprogramme, eine Bibliothek und Konferenzräume. Die ausgestellte Sammlung beginnt im Erdgeschoss mit Stickarbeiten, während in den oberen Stockwerken Keramik, Metallgegenstände, traditionelle Kostüme und volkstümliche Gemälde zu finden sind. Ein Höhepunkt ist der “Theofilos-Saal”, der einem autodidaktischen Maler des 20. Jahrhunderts gewidmet ist, der einen Raum mit Wandgemälden von historischen und mythologischen griechischen Figuren dekoriert hat. Ein weiterer wichtiger Anhang des Museums ist die Tzistarakis-Moschee, die sich auf dem Monastiraki-Platz befindet. Die im Jahr 1759 während der osmanischen Herrschaft errichtete Moschee wurde restauriert, um die Sammlung volkstümlicher Keramik des Professors V. Kyriazopoulos zu beherbergen. Dieses historische Gebäude bietet einen einzigartigen Einblick in die Vermischung von islamischer Architektur und griechischer Handwerkstradition. Das “Bad der Winde” in der Kyrristou-Straße 8 ist das einzige erhaltene öffentliche Bad in Athen. Aus der frühen Zeit der türkischen Herrschaft stammend, war dieses Bad bis 1956 in Betrieb. Heute ist es ein Informationszentrum für Körperhygiene und persönliche Pflege im Laufe der Jahrhunderte und bietet interessante Einblicke in Reinigungs- und Schönheitspraktiken im antiken Griechenland. Das Gebäude in der Panos-Straße 22 ist ein weiterer Standort des Museums, das die Dauerausstellung “Männer und Werkzeuge: Aspekte der Arbeit in der präindustriellen Gesellschaft” beherbergt. Diese Ausstellung bietet einen faszinierenden Einblick in manuelle Arbeit und handwerkliche Fähigkeiten, die im täglichen Leben der präindustriellen Griechen von grundlegender Bedeutung waren.
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