Kirche Santa Maria di Piazza

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Die Kirche Santa Maria di Piazza ist eines der architektonischen Juwelen von Turin, gelegen im historischen Zentrum der Stadt, in der Nähe der Via Garibaldi. Ihre Geschichte ist eine faszinierende Reise durch die Jahrhunderte, geprägt von architektonischen, kulturellen und religiösen Veränderungen, die die eigene Entwicklung Turins widerspiegeln. Die ersten Erwähnungen der Kirche stammen aus dem Jahr 1080, als sie als “Sancta Maria de Platea” bekannt war, wahrscheinlich aufgrund ihrer Nähe zum antiken römischen Forum. Die ursprüngliche Struktur aus dem Mittelalter hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veränderungen erfahren. Im Jahr 1552 wurde die Kirche den Karmelitern anvertraut und ab 1636 wurde sie zum Sitz der Compagnia dei Minutieri, Osti und Calzolai, was sie zu einem Bezugspunkt für verschiedene Handwerkskorporationen der Stadt machte. Im 17. Jahrhundert durchlief die Kirche eine Phase des Verfalls, sowohl strukturell als auch moralisch, so dass Maria und Caterina di Savoia eine Reform einleiteten, um den guten Ruf der religiösen Institution wiederherzustellen. Im Jahr 1729 zogen die Karmeliten aufgrund des wachsenden Platzbedarfs in neue Räumlichkeiten bei der Porta Segusina um und überließen die Kirche dem Bistum, das sich für einen kompletten Neubau entschied. Das Rekonstruktionsprojekt wurde 1751 dem Turiner Architekten Bernardo Antonio Vittone anvertraut. Vittone, bekannt für seinen reichen und innovativen barocken Stil, entwarf eine Kirche, die zu einem Meisterwerk der religiösen Architektur von Turin werden sollte. Die Weihe der neuen Kirche erfolgte 1768 durch den damaligen Erzbischof von Turin, Francesco Luserna Rorengo di Rorà. Das Innere der Kirche ist ein Fest der Kunst und Hingabe. Der erste Altar rechts zeigt ein Gemälde der Taufe Jesu von Michele Antonio Milocco, während der Altar links eine Heilige Familie von Mattia Franceschini präsentiert. Der Hauptaltar wird von der Himmelfahrt der Jungfrau Maria dominiert, einem Werk von Pier Francesco Guala, einem berühmten piemontesischen Maler. Die Fassade, die 1830 vom Architekten Barnaba Panizza erbaut wurde, kombiniert neoklassische Elemente mit dem Barock und schafft so eine majestätische Einfachheit. Das Licht im Inneren der Kirche spielt eine entscheidende Rolle, mit einer Beleuchtung, die von oben in die zentrale Kuppel fällt und eine Atmosphäre feierlicher Spiritualität schafft. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Kirche schwere Schäden durch die Bombardierungen am 20. November 1942 und am 8. August 1943. Dennoch wurde sie restauriert und bleibt ein aktiver und lebendiger Ort des Gottesdienstes. Seit 1910 ist die Kirche zum Heiligtum der Eucharistischen Anbetung geworden, geleitet von der Kongregation des Allerheiligsten Sakraments, die von San Pier Giuliano Eymard im Jahr 1856 gegründet wurde.
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