Kirche von San Michele in Serra Sant'Angelo

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Die Kirche von San Michele di Serra Sant’Angelo, in der Nähe der Gravina di Matera gelegen, ist ein außergewöhnliches Zeugnis der Felsenarchitektur und Spiritualität, die die Region prägt. Auch bekannt als “Fledermaushöhle”, ist diese Kirche ein bezeichnendes Beispiel dafür, wie mittelalterliche Gemeinschaften in der Basilikata natürliche Höhlen für religiöse und Wohnzwecke nutzten. Die Kirche ist in die Felswand der Gravina eingegraben, einer tiefen Schlucht, die Matera durchquert, und stammt aus dem Mittelalter, als viele der Höhlen der Region zu Kultstätten umgebaut wurden. Diese Art von Architektur, die die natürliche Umgebung mit dem menschlichen Bauwerk integriert, ist typisch für die Sassi di Matera, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Der Zugang zur Kirche von San Michele di Serra Sant’Angelo ist bescheiden, durch ein einfaches Portal, das direkt in die Felswand führt. Einmal drinnen, wird man von einer beeindruckenden Umgebung empfangen, gekennzeichnet durch ein einziges Kirchenschiff mit Tonnengewölbe. Die Wände sind mit Fresken verziert, viele aus dem 13. Jahrhundert, die biblische Szenen und Heiligenfiguren darstellen. Besonders hervorzuheben sind die Darstellungen des Erzengels Michael, des Schutzpatrons der Kirche, der dargestellt wird, wie er den Drachen besiegt, das Symbol des Bösen. Die Fresken, leider teilweise durch Zeit und Feuchtigkeit beschädigt, behalten immer noch ihre Ausdruckskraft und zeugen von der Hingabe der Gläubigen, die im Laufe der Jahrhunderte diesen Ort des Gebets besucht haben. Diese Kunstwerke werden lokalen Künstlern zugeschrieben und sind ein wichtiges Beispiel für mittelalterliche Malerei in der Basilikata, mit offensichtlichen byzantinischen Einflüssen. Der Hauptaltar, direkt aus dem Felsen gehauen, ist das Zentrum der Kirche. Über ihm zeigt ein Fresko San Michele in Herrlichkeit, umgeben von Engeln und Heiligen. Dieses Fresko ist ein Meisterwerk der Felskunst und bildet den Mittelpunkt des liturgischen Raums, der den Besuchern ein tief spirituelles Erlebnis bietet. Eine interessante Anekdote über die Kirche betrifft ihre Funktion während der sarazenischen Überfälle. Es wird erzählt, dass die Gemeinschaft von Matera sich während der Angriffe in der Kirche versteckte, Schutz in ihren Felsmauern fand. Diese defensive Nutzung der Kirche trug dazu bei, ihre Rolle als Bollwerk des Glaubens und der Sicherheit für die Bewohner von Matera zu festigen.
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