Palazzo Lanfranchi

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Palazzo Lanfranchi ist eines der emblematischsten historischen Gebäude von Matera, eine wahre Schatzkammer der Geschichte, Kunst und Kultur im Herzen des Viertels Civita. Der Palast wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist ein prächtiges Beispiel barocker Architektur. Heute beherbergt er das Nationalmuseum für mittelalterliche und moderne Kunst der Basilikata, eine der bedeutendsten kulturellen Einrichtungen der Region. Der Bau von Palazzo Lanfranchi wurde 1668 vom Erzbischof Vincenzo Lanfranchi in Auftrag gegeben, um einen prestigeträchtigen Sitz für das Diözesanseminar zu schaffen. Der Architekt Francesco Antonio Vacca aus Matera wurde mit dem Projekt betraut und schuf ein monumentales Gebäude mit einer eleganten und harmonischen Fassade, die mit typischen barocken Dekorationselementen verziert ist. Die Struktur des Palastes spiegelt die ästhetischen und funktionalen Standards der Zeit wider, mit besonderem Augenmerk auf Symmetrie und Proportion der Räume. Die Hauptfassade von Palazzo Lanfranchi öffnet sich zum Piazza Giovanni Pascoli und beeindruckt durch ihre Imposanz und Raffinesse. Das Eingangsportal, über dem ein geschwungenes Tympanon thront, wird von dorischen Säulen eingerahmt, die dem Gebäude Feierlichkeit verleihen. Über dem Portal erzeugt eine Reihe von Fenstern mit modellierten Rahmen ein Spiel von Licht und Schatten, das die Plastizität der Fassade betont. Ein reich verzierter Gesims verläuft entlang des oberen Umfangs des Palastes und vervollständigt das Werk mit einem Hauch von Eleganz. Das Innere des Palastes ist ebenso faszinierend, mit einer Reihe von geräumigen und hellen Räumen, die sich um einen zentralen Innenhof gruppieren. Die Zimmer sind mit Stuck, Fresken und antiken Möbeln verziert, die den Geschmack und die Raffinesse der Auftraggeber widerspiegeln. Zu den wichtigsten Räumen gehört der Seminarraum, der mit Fresken geschmückt ist, die biblische und allegorische Szenen darstellen, sowie die private Kapelle, ein Juwel der barocken Sakralkunst. Seit 2003 beherbergt Palazzo Lanfranchi das Nationalmuseum für mittelalterliche und moderne Kunst der Basilikata, das eine außergewöhnliche Sammlung von Kunstwerken vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert umfasst. Das Museum ist in verschiedene thematische Abteilungen unterteilt, die es den Besuchern ermöglichen, den Reichtum und die Vielfalt des künstlerischen Erbes der Region zu erkunden. Zu den bedeutendsten Werken gehören Gemälde von Carlo Levi, darunter das berühmte “Lucania ’61”, ein monumentales Werk, das die Geschichte und Kultur der Basilikata durch ein lebhaftes Fresko von Charakteren und Landschaften erzählt. Eine der faszinierendsten Abteilungen des Museums ist der Bereich der mittelalterlichen Sakralkunst, mit einer Sammlung von Ikonen, Kruzifixen und Fresken aus den Kirchen und Klöstern der Region. Diese Werke, oft von anonymen Künstlern geschaffen, bieten einen Einblick in die Frömmigkeit und Spiritualität der lokalen Gemeinschaften im Laufe der Jahrhunderte. Zu den wertvollsten Stücken gehört eine wunderschöne Ikone der Madonna mit Kind aus dem 13. Jahrhundert, die durch ihre Ausdruckskraft und die Raffinesse der Details besticht. Das Museum beherbergt auch eine reiche Sammlung moderner Kunst, mit Werken von lucanischen und italienischen Künstlern, die einen wichtigen Beitrag zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts geleistet haben. Besonders hervorzuheben sind die Arbeiten von Luigi Guerricchio, einem Maler aus Matera, der mit Originalität und Sensibilität die sozialen und kulturellen Veränderungen seiner Heimat interpretiert hat. Seine Werke, geprägt von einem expressiven und symbolischen Sprachgebrauch, erzählen vom Alltagsleben der Bauern und Handwerker von Matera und vermitteln ein authentisches und poetisches Bild der lucanischen Realität.
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